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Abenteuer 02

Abenteuer Geschichte

Das Echsengambit

Das Logbuch der Heldengruppe


  • Logbucheintrag von Oi

Wir treffen uns am Morgen nach dem Fest wie so oft bei Lavinia zum Frühstück. Ich, wie so oft nach dem Feiern eine halbe Stunde zu spät, unsere liebe Freundin Savina vermag dies aber um Längen zu schlagen. Um neun trudelt sie ein und behauptet, nichts davon zu wissen, dass wir überhaupt abgemacht hätten. Na danke!
Egal. Immerhin verzichtet sie mehr oder weniger auf's Morgenessen. Also gehen wir los, den Erwerb eines Bootes im Visier, um möglichst schnell zur Blutbucht zu kommen. Nach einigem Herumlaufen, Fragen und Verhandeln erstehen wir schliesslich für 250 Gold ein Walfängerboot bei den "Blutsee Walfängern". Wie passend. Nun ja. Darüber, ob man den Preis nicht noch weiter drücken hätte können, kann man sich streiten. Ich hätte es zumindest versucht - kostet ja nichts. Aber ich will mich nicht beklagen. Ich selber hätte wohl keinen Besseren Preis erzielt. Menschen sind sowas von dumm und voreingenommen, sobald sie meine Hauer sehen. Falls das Boot die Sache überlebt, braucht es auf jeden Fall einen neuen Namen. Der zu uns passt. Und nicht "Alessia 5".
Auf alle Fälle sind wir nach den letzten Einkäufen dann endlich los. Drei Tage rudern, ein ziemlicher Schlauch. Schliesslich habe ich wohl dreiviertel der Zeit gerudert, weil die Andern so schnell müde wurden. Aber so ein bisschen Ausdauertraining kommt mir eigentlich immer gelegen. Will kein Fett ansetzen. Nach besagten drei Tagen der vom Urwald überwucherten Küste entlang, erreichen wir die Blutbucht. Das Wasser ist von roten Schlieren durchzogen, die seltsam an Blut erinnern und nach der Sage von einem Kraken stammen sollen. Aber man riecht es nicht. Und ich bin mir grad gar nicht so sicher, ob Kraken überhaupt bluten. Sind sie nicht Fische? Wobei Wale ja auch... aber egal, ich schweife ab.
Ïn einer geschützten Bucht, einige Meilen von unserem Ziel, der Krakenbucht, entfernt, legen wir an und verstecken unser Boot unter einigen Sträuchern. Manche machen sich unnötigerweise Gedanken darüber, dass jemand darüber stolpern könnte. So rein per Zufall. In der Wildnis. In einer von allen Seefahrern gemiedenen Ecke. Sicherlich. Ich nenne nun keine Namen...

Wir kämpfen uns also schon einige Zeit durch den Dschungel. Es gäbe da einen Pfad, hatte es geheissen. Manche mögen dies "Pfad" nennen; ich erkenne noch nicht mal einen Wildwechsel. So heissen doch die Pfade der Tiere? Tiere sehen wir dann irgendwann auch - allerdings nicht so, wie wir uns die vorgestellt hätten. Dass der Urwald voller wilder Tiere ist, nun gut. Aber die waren... speziell. Verändert. Anfänglich trafen wir auf diverse Kadaver. Missgestaltete Tiere mit zwei Köpfen, Tentakeln, wo Federn sein sollten oder zusätzlichen Gelenken. Dann sahen wir die zwei Eichhörnchen, die drauf und dran waren, sich das Fell vom Leib zu reissen. Die sonst so niedlichen Tiere waren unglaublich aggressiv. Also wirkte Elavrin einen ihrer Zauber, um festzustellen, ob und welche Magie hier den Ursprung hat. Es musste schon Stunden her sein, und sie spürte noch immer einen Zauber. Nach ihrer Aussage musste diese Magie unglaublich stark sein. Kein Wunder also, dass die Veränderungen dermassen heftig waren. Und das eine Meile von ihrem mutmasslichen Ursprungsort. Dann hörten wir die Schreie und das Heranstürmen der Affen. Kleine verzerrte Affen mit Körper voller offener Wunden aus welchen Knochensporne hervorwucherten und mit grossen Kiefern voller spitzer Reisszähne stürmten mit irrem Blick auf uns los. Es ging alles ziemlich schnell, sie hatten keine Chance gegen uns. Auch nicht dank dem Zubeissen nach dem eigentlichen Tod. Es ist wirklich gespenstisch zu sehen, wie ein gespaltener Schädel zubeisst. Das ist nicht wie bei einem Zombie, da fliesst Blut. Und dann... platzte es irgendwie. Sein Fleisch wurde Säure oder so und verätzte alle, die zu nahe standen. Nicht weiter schlimm - schlimmer sind die Bisse von den... Tieren, wie wir dann feststellen mussten. Talandrion's Bisswunde veränderte sich sehr schnell. Der Rand wurde hart und verfärbte sich schwarz und bildete dann sowas wie Stacheln aus. Ziemlich fasziierend anzusehen - auf eine morbide Art. Für mich sieht es aus, als ob der Haut ein mit feinsten Zähnen bewehrter schwarzer Mund wächst. Was es ist, weiss niemand von uns, also können wir auch nichts dagegen unternehmen.
Nach kurzer Diskussion kämpfen wir uns weiter dem kaum sichtbaren Pfad entlang. Weiter säumen die Kadaver verkrüppelter und vestümmelter Tiere unseren Weg. Manchmal greifen uns kleine Nager wie Mäuse an, die kein weiteres Problem für uns darstellen aber keine Angst zu kennen scheinen.
Schliesslich erreichen wir die Krakenbucht. Eine Rauchsäule, die uns schon vor längerer Zeit aufgefallen ist, vernebelt uns die Sicht. Es scheint so, als wäre etwas ausgelaufen, was nun auf dem Wasser schwimmt und brennt. Könnte sich um Öl handeln. Der donnernde Lärm der Flammen macht es unmöglich, etwas herauszuhören. Zwischen den Rauchschwaden nehmen wir Bewegungen wahr, können uns aber nicht festlegen, worum es sich dabei handelt. Drei Schiffe liegen in der Bucht, teilweise brennend. Weit draussen ein Dreimaster - es sieht aus, als ob die sich hätten retten können. Der Klippe entlang ist ein baufälliger Steg, der hinunter führt. Wir entschliessen uns aber, die Klippe entlang zu laufen und uns dann in die Bucht abzuseilen. Nur Sassaia muss über die Planken zur Bucht. Sie ist noch nicht ganz unten, als wir beobachten, wie sich eines der Schiffe - der Schlüpfrige Aal - plötzlich auf den Steg zudümpelt und diesen hinter Sassaia zum Einstürzen bringt. Welch ein Glück, dass wir einen anderen Weg genommen haben!


Monströser Pirat

Der Strand ist in etwa 15m breit - von der Klippe bis zum Ufer. Wir sehen zwei Höhleneingänge - der eine führt von der Mitte des Strandes in die Klippe hinein, der andere, kleinere, ist am Ende des Strandes über zwei Planken, die über einen schmalen Wasserstreifen hinführen, erreichbar. Wir wollen zum ersten, grösseren, Höhleneingang, als wir von zwei.. Typen angegriffen werden. Sie sind vermutlich mal Menschen gewesen, aber wie es scheint, wurden auch sie vom Zauber verändert. Sie schwingen zwar Säbel aber auch sie haben Tentakel, die aus ihren Seiten wuchern und einer trägt zwei Köpfe. Ich binde die Beiden an mich und haue auf sie ein, während die Anderen mit Magie auf sie einwirken. Auch hier greift das zweite nach dem tödlichen, letzten, Hieb von mir nochmal an, bevor es umfällt. Nun brauche auch ich Heilung.
Wir betreten vorsichtig die Höhle, die von Laternen an den Wänden erhellt wird. Sand bedeckt den Boden und dämpft unsere Schritte. Savina schleicht voraus bis zur Verzweigung, aus beiden Richtungen dringt irres Geschrei. Wir beschliessen, es bei der kleineren Höhle zu versuchen.
Ohne weitere Probleme balancieren wir über den Steg zum anderen Ufer hinüber und gehen in die Höhle. Auch hier das Geschrei, wenn vielleicht auch etwas leiser. Wir schleichen weiter hinein, bis wir eine Kaverne erreichen, deren Decke ungefähr 5 Meter hoch ist. In einer Höhe von ca 4 Metern wurden Seile gespannt, auf welche Stoffbahnen von teurem Seidenbrokat zum Trocknen aufgehängt wurden. Sie verschaffen uns eine gute Deckung, als wir uns der Wand entlang in die Höhle hineinbewegen. Leider nicht nur uns - kaum stehen Elavrin und ich auf der anderen Seite der ersten Wäscheleine, als Elavrin von einem Monster überrannt wird. Sie kommt nicht dazu, sich zu wehren als sie schon auf den Boden fällt, worauf ich das nächste Ziel bin und sogleich einige Hiebe der zu kurz scheinenden Vorderbeine und Bisse des dreieckigen und mit spitzen Zähnen bewaffneten Kopfes der auf den stark vergrösserten Hinterbeinen laufenden Echse einstecken muss. Auch hier scheint es sich um eine veränderte Kreatur zu handeln - wobei diesmal die Mutation besser gelungen zu sein scheint. Ich sehe rot, spüre den Puls in meinen Adern pochen und mein Blut kocht. Ich hiebe einmal kräftig auf das missgebildete Etwas ein, als ich auch schon von der nächsten Schlag- und Bisskombination niedergestreckt werde. Als ich zu mir komme, spüre ich diese lange Wunde an meinem Hals. Ich kann die Finger nicht davon lassen; ein dumpfer, seltsamer Schmerz breitet sich davon aus und die Wundränder fühlen sich hart und stachelig an. Es ist etwas ganz anderes, sowas zu sehen, als sowas zu haben. Und dann da, wo ich es zwar ertasten, aber nicht sehen kann. Ich stelle mir vor, wie es aussieht, wie es sich so nah an meiner Halsschlagader ausbreitet. So nah an meinem Kopf. Es macht mich wahnsinnig, nicht genau sehen zu können, wie es aussieht! Noch nie habe ich mir so sehr einen Spiegel gewünscht - und noch nie aus dem Grund, eine Wunde zu betrachten. Normalerweise bin ich ja hart im nehmen und Wunden geben schöne Andenken in der Form von Narben - aber DIES scheint so etwas wie ein Eigenleben zu führen. Ich habe die kalte Angst in mir, dass diese Wunde meinen Tod bedeutet. Dass sie mich verändern kann, wie der Zauber die anderen Wesen verändert hat. Infiziert von einem unbekannten magischen Irrsinn, der auf mein Blut und Fleisch und schliesslich meinen Geist übergeht.
Es tut mir Leid, wie ich Elavrin angefahren habe, sie solle sich um meine Wunde kümmern, als sie gerade daran war, Sassaia zu verarzten. Aber... ich habe so Etwas noch nie gespürt. Elavrin kümmerte sich schliesslich auch um mich. Heilte mich, so gut es eben geht (was die Wunde nicht weiter zu beeindrucken schien) und wusch die Wunde aus und legte einen Verband an. Ich mein, ich habe ja gesehen, dass sie nicht wirklich was dagegen tun kann, aber alles ist besser, als die so fremden Wundränder betasten zu können. So lindert der sachte Druck des Verbandes doch meine innere Pein ein Wenig. Ich glaube nicht, dass die Anderen verstanden haben, wieso ich wegen dieser Wunde einen solchen Aufstand gemacht habe - immerhin bin ich weder die Einzige, noch die Erste, die eine Wunde dieser Art abbekommen hat. Aber vielleicht hätte ich vorher nicht so genau hinsehen sollen. Nun habe ich dieses Bild im Kopf und bekomme es nicht mehr hinaus.
Eine bessere Rüstung muss her. Vielleicht auch ein Stachelhalsband oder Etwas in der Richtung. Nach der Heilung. Ich hoffe, dass mir die Zeit dazu bleibt.


Elavrin werft Oi noch einen letzten wütenden Blick zu bevor sie zu Sassaia hinüber stapft, hält sich aber zurück der egoistischen Grünhaut ihr inakzeptables Verhalten vorzuwerfen. Wo wäre auch der Sinn, sie hat wohl nicht einmal bemerkt was sie getan hat, und sie hatte nicht die Lust ein verzogenes Görr zu erziehen - und sie vermuete auch dass bei Oi noch nicht einmal ihr langes Elfenleben ausreichen würde dies zu erreichen...


Pirathöhlen

Eine feuchte Nase stupst Elavrins Hand an und reisst sie aus ihren Trüben gedanken. Mit einem Lächeln blickt sie auf Sassaia, welche die Elfin mit ihren gelben Augen betrachtet. Mit einem Seufzen stützt sie sich auf die Sense, während sie sich zu Sassaia hinunterkniet. "Ach was, DU bist ein liebes Mädchen, ist ja gut", zerzaust ihr den grossen Kopf und krault sie zwischen den Ohren, während ihr ein Lächeln über das Gesicht huscht. Dann wird ihre Mine wieder etwas ernster und sie schaut sich noch die kleinere Schnittwunde an der vorderen Tatze an, die aber dank den Heilzauber gut abgeheilt ist und muss ab der grossen Pranke staunend den Kopf schütteln "Und bei Liadon, du wirst einmal ein grosses Mädchen..."
Als sie sich aufrichtet, bemerke sie dass Savina weg ist. Aber Talandrions angespannter und sorgenvoller Blick in die Höhle hinein macht ihr schnell klar, dass die Halblingin wohl irgendwo da Hinten den Weg auskundschaftet. Mutig von der Kleinen! Talandrion scheint sich jedoch nicht sicher zu sein ob es eine gute Idee war sie alleine gehen zu lassen, er macht sich offenbar Sorgen. Elavrin fragt mich zu wiederholten male, wer er eigentlich ist. Er erzählt nichts von seiner Vergangenheit, aber er hat etwas an sich. Liegt es an seiner Ausstrahlung? Seinem freundlichen aber bestimmten Auftreten? Jedenfalls scheint er es gewohnt zu sein das Leute auf ihn hören, und Elavrin sieht auch keinen Grund wieso man seine Meinung nicht wertschätzen sollte. Umso mehr tut es ihr leid dass sie ihn so hart zurückweisen musste als er ihr angeboten hatte sich um ihre Wunden zu kümmern. Es war ihr klar, es war freundlich und fürsorglich gemeint gewesen. Aber auch wenn sie spürt wie das Wundfeschwür an der Rüstung scheuert, dass unnatürliche Wucherungen und Schorf gegen das Leder pressen - sie kann es ihn nicht sehen lassen. Verflucht und dann erst dieses Jucken! Am liebsten würde sie sich die Kleider vom Oberkörper reissen und die Wunde mit kühlem Wasser auswaschen. Aber so kann sie sich ja nicht einmal unter der Rüstung kratzen...

Als Savina dann plötzlich wieder unter einer Stoffbahn durchhuscht und vor ihnen steht, richtet sich jedoch die Aufmerksamkeit aller auf die kleine Halblingin. Sie berichtet, dass der Nordostgang in eine Höhle mündet und dass sie da eine Bewegung ausgemacht hat. Daher geht die Gruppe wie immer mit der Orkin an vorderster Stelle, zuerst linkerhand der Wand entlang und treffen dabei eine grosse Seitenhöhle. Vorsichtig gehen sie in die Höhle, welche offenbar den Piraten als Ess- und Aufenthaltsraum diente. Überall stehen oder liegen zerschlagene Tische herum, und kappute Stühle deuten ebenso auf einen Kampf wie die zerbrochenen Fässer und Kisten am hinteren Ende der Höhle. Und doch, etwas stimmt da nicht! Beim zweiten Blick wird Elavrin mit Schrecken klar: das war kein Kampf, hier hatte der reine Wahnsinn getobt. Zwischen den Trümmern der Tische und Stühle liegen überall wild zerstreut Tote oder zumindest Teile ihrer Überreste. Bei Liadon, was geschah hier?!?
Und dann hören sie es! Das erwartungsvolle Schaben von Füssen auf dem Boden, das Schmatzen von Mäulern und dann mit einem Krachen das Splittern von Knochen. Das Chaos und die Leichenreste in der Höhle hatte ihren Blick so gefangen gehalten dass sie doch tatsächlich übersehen haben dass da in der Ecke bei der Küche noch... ...noch so... ...Dinger sind. Elavrin weiss nicht wie sie diese Kreaturen nennen soll! Offenbar vor kurzem noch menschlich, sind sie jetzt wilde, verzerrte Bestien! Gelenke wo keine Sein sollten, mit lauter Zacken und Tentakel übersäht, mit zu vielen Extremitäten oder Köpfen - einfach ein schrecklicher und doch bannender Anblick. Aber nicht der Anblick dieser abartigen Wesen schreckt Elavrin, sondern was sie tun. Denn während das eine Wesen wieder sein Fleischerbeil hebt und es mit einem Krachen auf eine Leiche niedersausen lässt, stehen drei andere verzerrte Wesen voller Vorfreude und mit gierigen Blicken hinter ihm. Mit einem Knacken reisst der Schlächter ein Stück von der Leiche ab und wirft es den anderen zum Frass vor. Der Anblick, wie sich die anderen um das Fleisch balgen lässt die Gruppe wie auf ein geheimes Zeichen hin einen Schritt zurück treten. Doch dabei schaft es Oi so ungeschickt über ein zerschlagenes Tischbein zu stolpern dass sie krachend gegen die Höhlenwand fällt. Und dann sind die Wesen auch schon über uns...

Der Kampf war heftig und Elavrin machte sich grosse Sorgen um ihre Tigerin, da sich Sassaia im Kampf von ihr trennen lässt und im Kampf arg zerzaust wird. Dabei ist auch nicht hilfreich, dass Oi mit ihrem Krummschwert ihre Gegner so in Stücke zerhaut, dass diese regelrecht in einer Art säureartigen Explosion zerplatzen. Aber schlussendlich überwindet die Gruppe die Wesen, auch wenn Talandrion nicht zufrieden ist. Zu unüberlegt und eigensinnig sind die einzelnenen Leute vorgegangen und hätten es beinahe mit dem Leben gebüsst.

Und so geht es nun noch vorsichtiger weiter in einen anderen Höhlengang, welcher an einer verbarrikadierten Abzweigung vorbei führt. Oi und Elavrin bringen die Barrikade zum Einsturz und betreten den dahinter liegenden Raum, welcher eine Art von Laboratorium zu sein scheint. Überall stehen Glasfläschchen und Reagenzien, aber vor allem die Terrarien welche sich nur so stapeln ziehen Elavrins Aufmerksamkeit auf sich. Und dann sind da noch das Paar kleine Füsse, die andeuten das jemand unter dem Tisch liegt. Doch kaum im Raum grieffen ein unzählige Arme nach Elavrin und Oi, und erst jetzt bermerkt die Gruppe das riesige Pilzwesen welches sich zwischen den Glasterrarien versteckt hielt. Doch trotz üblen Vergiftungserscheinungen bei Oi können sich schlussendlich beide aus den Fangarmen des Pilzes entwinden und die Gruppe zieht sich Stück für Stück zurück, während sie den Pilz aus sicherer Distanz ausschaltet. Erst dann getraut sich die Gruppe, den Raum wieder zu betreten und genauer unter die Luppe zu nehmen.
Danach geht es weiter in den nächsten Raum wo unzählige von solch abartigen Kreaturen in Käfigen gefangen sind. Offenbar sind die meisten Tiere aber auch eingesperrte Menschensklaven durch den unbekannten Zauber in Monströsitäten verwandelt worden - und jene Wesen die vom Zauber verschohnt worden waren sind dafür den Monstern zum Opfer gefallen. Der Anblick ist entsetzlich und sowohl Talandrion als auch Elavrin sind der Meinung, dass man diese Kreaturen erlösen muss - zu ihrem Wohle und vor allem zum schütz der anderen. Denn niemand will dass solche Wesen frei umher streunen...

Nach der unschönen aber notwendigen Tat geht es weiter, und die nächste Höhle ist eindrücklich - sowohl von ihren Ausmassen als auch von der Ausstattung. Der Raum war wohl für einen representativen Zweck genutzt worden, denn überall sind wertvolle oder seltene Exponate ausgestellt. Die Wände sind geschmückt von Galionsfiguren und den Namenstafeln von gekaperten Schiffen. Riesige Reptilienschädel und ausgestopfte Seemonster schmücken den Raum. Doch das Ziel der Mission ist nicht das Bergen von Schätzen sondern Vanthus, und so sucht die Gruppe zuerst die weiteren Höhlen nach ihm ab.
Die nächste Höhle führt wieder in Richtung Ausgang, und Savina hatte in dieser schon ganz zu Beginn von der anderen Seite her schemenhafte Bewegungen ausgemacht. Und so geht die Gruppe äusserst behutsam vor und entdeckt tatsächlich meherere verwandelte Monster. Wohl als Wachttiere eingesetzt und daher angekettet, hatten die Monster ihre unverwandelten Artgenossen regelrecht zerfetzt. Doch die Ketten sind stark genug um sie zu halten und so kann die Gruppe die Kreaturen aus sicherer Entfernung erlegen. Doch noch immer deutet keine Spur auf Vanthus...

Dies ändert sich in der nächsten Höhle, wo die Gruppe eine Kreatur findet, die zwar auch in eine Monströsität verwandelt wurde, die aber zumindest noch Sprechen kann. Es scheint sich um eine Frau zu handeln die eine weitere Geliebte von Vanthus gewesen war (später stellt sich heraus, dass sie Brissa Santos hiess), denn sie geht verwirrt auf die Gruppe zu und jammert und keift kaum verständlich etwas von Mein geliebter Vanthus, bist du zurück gekommen? und ähnliche Sachen. Doch keiner von uns ist Vanthus und es kommt zu einem kurzen aber heftigen Kampf, in welchem wir die erbärmliche Kreatur von ihrem Leiden erlösen.



Harliss Javell

Nun hatten wir noch den letzten Abschnitt vor uns, dieses Labyrinth. Ich gruselte mich ein wenig davor - würde dies natürlich niemals zugeben - und gleichzeitig war ich auch schrecklich neugierig was da noch auf uns zukommen würde. Und es kam wortwörtlich auf uns zu...
Kaum war Oi und Elavrin hinter der ersten Abbiegung verschwunden hörte ich auch schon das lauter werdende Geschreie und Gejohle dieser abartigen Kreaturen, die vor nicht einmal all zu langer Zeit Menschen oder andere Humanuide waren. Wenigstens war bis jetzt kein Halbling darunter gewesen, sondern nur Angehörige der "Grossen". Aber ich schweife ab. Schreiend und geifernd kamen sie auf uns zu bzw. auf die, die bereits im Labyrinth waren. Rasch zogen wir uns wieder an den Eingang zurück, wo wir sie – wie Talandrion uns erklärt hatte – blockieren und einen nach dem anderen auseinander hätte nehmen können. Nun natürlich zogen sich nicht alle zurück. Oi schien irgendwelche Probleme zu haben und kam auch nach mehrmaligem Rufen nicht zum Vorschein. Und so stürmten wir wieder in die verworrenen Gänge und kämpften wie verbissen um Oi zu befreien, die von 2 dieser Viecher eingekeilt war. Endlich schafften wir es aber Oi war sehr angeschlagen. Als wir dann endlich wieder draussen vor dem Labyrinth waren kamen auch noch die 2 Letzten angestürmt und unter ihren Hieben ging Oi schwer verletzt zu Boden. Direkt über ihr eines dieser Scheusale bereit für den entscheidenden Hieb. Doch auf einmal sprach Talandrion ein paar arcane Worte und ehe wir uns versahen stand plötzlich Elavrin vor dem eben noch siegessicheren Scheusal und Oi lag dort wo Elavrin gerade noch gestanden hatte. Schnell hatte ich mich erholt, denn ich kannte ja eigentlich den Zauber, hatte ihn aber noch nie in Aktion erlebt. Nun war es ein Leichtes auch noch den Letzten nieder zu strecken und nach einem Heiltrank von Talandrion und den Heilkräften von Elavrin war Oi rasch wieder auf den Beinen und es konnte weiter gehen.

Das Labyrinth war eigentlich recht kurz und es folgte ein kurzer Gang auf dessen rechter Seite eine kleine Höhle war. Darin fand mal viele auserlesene Teppiche, Möbel, Goblins, ein riesiges Himmelbett und die Leiche eines nicht verwandelten Humanuiden umringt von nicht weniger als 7 Säureleichen dieser mutierten Piraten.
Zu meinem Bedauern hatten wir nicht viel Zeit uns den Raum genauer anzusehen den von weiter vorne hörten wir bereits den nächsten Kampflärm. Es schien wohl doch noch Überlebende zu geben.
Schnell gingen wir weiter und kamen in eine Höhle in der sich nicht viel Befand aus einem umgekippten Tisch und einer Piratenbraut, die sich etlicher dieser abartigen Kreaturen erwehrte. Rasch waren auch diese ausgeschaltet und wir konnten endlich durchatmen.
Schnell hatte man sich vorgestellt und da die Piratin nicht für Smalltalk aufgelegt war kam Talandrion gleich zur Sache und fragte nach Vanthus.
Nach einem Schwall von Schimpfwörtern – 34 Schimpfwörter waren es aber wer zählt das schon – erklärte uns Harliss Javell endlich was eigentlich vorgefallen war.
Vanthus war bereits einige Tage hier gewesen und hatte sich als Händler von Schmugglergut ausgegeben. Die Auswahl sei ihm aber nicht genug gewesen und da herauskam das bald ein weiteres Schiff ankommen würde, wollte er dies gerne abwarten. Als nun aber die Schiffe in der Bucht waren lies er fässerweise Walöl in die Bucht und zündete dieses an. In dem ganzen Chaos von Flammen schlich er sich auf das Schiff von Harliss Javell und versuchte eine schwarze Perle zu stehlen. Harliss kam ihm aber dazwischen und griff ihn mit ihrem Säbel an worauf er die Perle fallen lies. Unglücklicherweise fiel auch von seinem Blut auf die Perle und diese fing an gefährlich zu dampfen. Kurzer Hand hätte Harliss die Perle genommen und über Board geworfen. Als die Perle das Wasser berührte änderte sich schlagartig alles. Viele drehten durch und griffen sich gegenseitig an. Und in dem noch grösseren Chaos schaffte es Vanthus sich aus dem Staub zu machen in dem er einfach über Board sprang. Harliss hätte sich danach bis hierher durchgekämpft und wartete nun auf Verstärkung, die sehr bald eintreffen sollte.
Doch was wichtigste kam erst noch. In ihrer Wut auf Vanthus und dem Wunsch Rache zu nehmen hatte sie ihren ersten Maat Drevoraz ausgeschickt, Lady Lavinia Vanderboren auf zu lauern und vor den Augen von Vanthus zu töten. Und danach selbstverständlich ihn ebenfalls.
Trotz unsere Hilfe und den vereinten Versuchen von Talandrion und mir schafften wir nicht Harliss davon zu überzeugen dass Lady Vanderboren nichts mit alledem zu tun hatte.

Vanthus konnte von mir aus sonst wo sein. Nun galt es Lady Vanderboren zu beschützen. Eilig – nicht aber ohne alles mitzunehmen was irgendwie transportabel und von wert schien – machten wir uns auf zu unserem Boot und ruderten nach Sasserine zurück.



Überfall

Die Rückfahrt nach Sasserine dauerte dreieinhalb Tage. Während dieser Zeit wurden die Symptome der seltsamen Krankheit, mit der Oi, Elavrin und ich uns angesteckt hatten, immer schlimmer. Nicht nur breiteten sich die Entzündungen um unsere Wunden immer mehr aus, auch unser Gemüt wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Während ich an grausamen Kopfschmerzen litt, welche mich kaum einen klaren Gedanken fassen liessen, wurde Oi immer unruhiger und war nicht mehr in der Lage zu schlafen. Sie sprach kaum noch ein Wort und weigerte sich das Ruder aus der Hand zu geben. Elavrin verlor mit jeder Stunde die verstrich immer mehr die Geduld und fing an, an allem herumzunörgeln. Von der Rudertechnik über den Kurs bis hin zur Einteilung der Rudergruppen, alles glaubte sie besser zu wissen und mehr als einmal geriet sie sich mit Oi in die Haare. Ich versuchte zwar anfangs noch zu schlichten, aber ich hatte irgendwann keinen Nerv mehr dafür. Wie genau Savina diese dreieinhalb Tage ausgehalten hat, ist mir ein Rätsel. Sie war als einzige nicht mit der Krankheit angesteckt worden und schätzungsweise riet ihr ungetrübter Verstand ihr, sich während der Überfahrt so unauffällig wie möglich zu verhalten, was ihr grösstenteils auch gelang.
Die Spannungen die sich während der Rückfahrt aufgebaut hatten, verflogen jedoch in dem Moment, als wir in Sasserine ankamen. Schon von weitem konnte man sehen, dass die ganze Stadt wegen des Wurmfall-Festivals in Aufruhr war. Auf den Wasserwegen herrschte reger Verkehr und die Strassen waren überfüllt. Schausteller, Einheimische und Besucher, angereist von Nah und Fern, drängten sich gleichermassen durch die Strassen und Gassen der Stadt. Zu jeder anderen Zeit hätte ich es mir nicht nehmen lassen, an dem festliche Treiben teilzunehmen, doch es galt keine Zeit zu verlieren, solange wir Lavinia nicht in Sicherheit wussten.


Anwesen Vanderboren

Wir waren gezwungen im Hafen anzulegen und uns einen Weg zu Fuss durch die Strassen zu bahnen, anstatt wie ursprünglich geplant, direkt bis ins Händlervierteil zu rudern. Der Boots- und Schiffverkehr wurde dieses Jahr streng überwacht, da es im letzten Jahr wegen der vielen betrunkenen und übermütigen Festivalbesucher zu diversen Bootsunfällen mit Todesfolge gekommen war.
Kaum hatten wir unser Boot verlassen, wurden wir von der Menge verschluckt. Oi versuchte uns einen Weg Richtung dem Anwesen der Familie Vanderboren zu bahnen, doch gestaltete sich dies schwierig. Vor allem auf der Höhe der Stadttore kam es zu einem grösseren Rückstau und wir kamen nur langsam voran. In dem ganzen Gedränge muss ich wohl jemandem aus Versehen auf die Zehen getreten sein, denn plötzlich wurde ich von einem Gnom angepöbelt. Vielleicht war er auch nur betrunken, jedenfalls schien er es auf eine Rauferei angelegt zu haben. Bevor ich jedoch reagieren konnte, beugte sich Oi zu ihm herunter und fauchte ihn wütend an. Der Gnom war davon jedoch wenig beeindruckt und verpasste der Halborkin einen Kinnhaken. Irgendwie hatte die Situation etwas surreales, als die kleine Faust auf das wutverzerrte Gesicht meiner Gefährtin zuraste. Ich versuchte noch, den Gnom zu verscheuchen, doch liess dieser sich nicht von seinem Vorhaben abbringen, uns weiter anzugreifen. Oi schob ihn schliesslich zur Seite und zwängte sich weiter durch die Menschenmassen und ich folgte ihr und ignorierte den Gnom so gut es ging, wobei dieser nun versuchte, von hinten auf mich einzudreschen. Die Rettung kam schliesslich in Form eines Halborks, bei dem es sich um einen Kumpel von dem Gnom zu handeln schien. Der Halbork brachte ihn schliesslich zur Räson und wir konnten unseren Weg unbehelligt fortsetzen.

Als wir kurz darauf die Azurstrasse runter eilten hörten Elavrin und ich plötzlich Warnrufe von hinten. Als wir uns umdrehten sahen wir, wie ein grosser vierrädriger Karren mit einem Pappmaché-Aufbau in der Form eines Drachenkopfes mit brennenden Laternen als Augen und allem drum und dran, ins Rollen geraten war und geradewegs die Azurstrasse hinab auf uns zuraste. Der Wagen war noch einige Meter von uns entfernt und wir hätten ihm ohne weitere ausweichen können, doch drohte er am Ende der Strasse geradewegs in einen Festzelt mit dutzenden Besuchern zu krachen. Ich stiess einen Warnruf an Oi und Savina aus, welche das Ganze offenbar nicht mitbekommen hatten. Während die alte Elfin versuchte, den in Fahrt gekommenen Wagen zu erklimmen, riss ich eine Schriftrolle aus meinem Schriftrollenbehälter und begann, den darauf vorbereiteten Zauber zu vollenden. Ich stand mittig auf der Strasse und sah das hölzerne Geschoss ungebremst auf mich zukommen. Er war nur noch wenige Meter von mir entfernt, als ich die letzten arkanen Formeln sprach und nur einen Lidschlag später sich dicke, klebrige Spinnenfäden zwischen den Achsen, den Rädern sowie deren Speichen materialisierten. Durch die plötzliche Blockade der Räder ging ein Ruck durch den Wagen. Mit einem Sprung zur Seite brachte ich mich in Sicherheit und nun lag es an Elavrin, den Wagen vollends zu bremsen. Durch meinen Zauber hatte sie keine Probleme, Halt auf dem Wagen zu finden und die unkontrollierte Fahrt weiter zu bremsen. Schliesslich gelang es ihr zusammen mit Oi das Gefährt sicher zum Stillstand zu bringen und beinahe gleichzeitig brachen die Leute um uns herum in Jubel aus, doch wir hatten keine Zeit uns feiern zu lassen. Ich gab meinen Gefährtinnen zu verstehen, dass wir weiter müssen und wehrte verschiedene Festivalbesucher ab, die mir zur Rettung gratulieren wollten.

Wir preschten weiter und durchquerten den nächsten Kanal schwimmenderweise, da es zu lange gedauert hätte, aussen rum zu gehen. Etwa zwei Strassen vom Anwesen der Vanderborens entfernt, wartete schon die nächste Überraschung auf uns. In der Gasse war das Gedränge wieder dichter und die Leute schauten einer Gruppe Schausteller zu, die auf langen Stelzen Kapriolen machten und ihre Jonglierkünste zum Besten gaben. Wir schenkten ihnen kaum Beachtung und entsprechend überrascht waren wir, als diese anfingen uns mit Flaschen voller Alchemistenfeuer zu bewerfen. Wir hatten wenig Chance, ihnen in dem dichten Gedränge davonzurennen und in der Menge unterzutauchen war auch keine Option, da sie aufgrund der Stelzen eine gute Übersicht hatten. Also stellten wir uns ihnen zum Kampf, was mit all den Leuten gar nicht so leicht war. Diejenigen Festivalbesucher, die mitbekommen hatten, was los war, versuchten aus der Gasse zu entkommen, aber es kamen permanent neue Leute hinzu, die die entstandenen Lücken sogleich wieder füllten. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass neben den Typen auf den Stelzen auch noch eine Frau in einem Skelettkostüm es auf uns abgesehen hatte. Da sie mir gleich zu Beginn einen schmerzhaften Schlag in die Seite verpasst hatte, wollte ich ein wenig Distanz zwischen uns schaffen, doch hatte ich nicht damit gerechnet, dass sie mir mit einem Tritt fast den Kopf von den Schultern reisst. Das nächste an das ich mich erinnere, ist, wie sich Elavrin mit dem Heilstab über mich beugt und sich um meine Verletzungen kümmert. Oi half mir noch auf die Beine und schon drängten wir uns weiter durch die Masse an Leuten. Ich habe mir später erzählen lassen, wie der Kampf ablief. Scheinbar hatten meine Gefährtinnen keine grossen Probleme, sich der Angreifer zu erwehren und machten kurzen Prozess mit ihnen, inklusive der Skelett-Frau.


Drevoraz Kabran

Als wir schliesslich nach einer gefühlten Ewigkeit beim Anwesen der Familie Vanderboren ankamen, beschlossen wir aufgrund des vorherigen Hinterhalts, über die Mauer auf den Balkon im ersten Stock zu gelangen und von dort einzudringen, anstatt durch die Vordertür zu stürmen, wo man uns möglicherweise erwartete. Oi half uns einem nach dem anderen auf die scherben-, dornen- und widerhaken-besetzte Mauer zu kommen. Von dort war es nur ein Katzensprung auf den Balkon. Savina lauschte an beiden Türen und gab uns zu verstehen, dass sie hinter der Tür zur Waschküche Geräusche gehört hatte. Ich gab die Anweisung, den Raum zu stürmen und mit dem Überraschungsmoment allfällige Gegner zu überrumpeln, doch wollten die anderen lieber erst durch den Trainingsraum schleichen, um die Waschküche von der anderen Seite zu öffnen. Was das genau bringen sollte, war mir nicht ganz klar, aber ich wollte mich nicht auf unnötige Diskussionen einlassen. Wir einigten uns schliesslich darauf, dass Savina und Elavrin zur anderen Tür schleichen sollten, damit wir dann von beiden Seiten gleichzeitig zuschlagen konnten. Als wir die Türen aufrissen, sahen wir zwei humanoide Echsenwesen, die offenbar so sehr damit beschäftigt waren, sich durch die Wäsche zu wühlen, dass sie uns gar nicht bemerkten. Nachdem wir sie ausgeschaltet hatten, schlich Savina weiter und berichtete uns, dass im nächsten Raum ein weiterer Echsenmensch die beiden Treppen im Auge behielt. Da ein direkter Angriff das Risiko barg, dass die Echse Alarm schlagen könnte, kletterten wir via Balkon aufs Dach, da oben die Schlafzimmer waren und die Wahrscheinlichkeit gross war, dass Lavinia dort gefangen gehalten wurde. Vor dem Fenster zum ehemaligen Schlafzimmer der Eltern konnte Savina ein kurzes Gespräch auf drakonisch belauschen. Die Halblingin teilte uns mit, dass zwei Männer darüber diskutieren, ob man "ihr" jetzt gleich die Kehle durschneiden oder noch warten sollte. Wir hatten keine Zweifel, wer mit "ihr" gemeint war. Zu unserem Ärger gab es keine sinnvolle Variante, wie wir vom Dach aus in das Zimmer eindringen konnten, ohne Lavinia zu gefährden. Also kletterten wir wieder in den ersten Stock und Elavrin und Savina lockten die eine Wache mit einem Bluff auf drakonisch weg von ihrem Wachposten. So konnten wir sie ohne Risiko ausschalten und wagten uns dann weiter. Savina wirkte einen Unsichtbarkeitszauber und kundschaftete den nächsten Abschnitt aus, während wir drei zurückblieben. Die Warterei zehrte gewaltig an meiner Geduld. Als ich Savina dabei beobachtet hatte, wie sie den Illusionszauber wirkt, hatte ich plötzlich eine Art Déjà-Vu. Nicht dass ich sie schon mal einen solchen Zauber hätte wirken sehen, aber etwas an den Gesten und der arkanen Formal schien mir seltsam vertraut, doch verschwand die Sensation so schnell wie sie gekommen war und entglitt meinen Gedanken, bevor ich sie richtig erfassen konnte.
Schliesslich kam die Halblingin zurück und berichtete, dass die Luft soweit rein sei. Während Oi und Elavrin langsam Richtung Treppe schlichen, machte ich mir sorgen, entdeckt zu werden. Ich schob die immer noch anhaltenden, hämmernden Kopfschmerzen beiseite und atmete ruhig durch. Zwar hatten die Halbingin und ich ein ähnliches Repertoire an Sprüchen, die wir wirken konnten, doch unterschied sich unsere Art des Zauberwirkens dennoch grundlegend. Während sie jeden Morgen über ihrem Zauberbuch brüten muss, um sich die arkanen Formeln für den Tag einzuprägen, wirke ich die Zauber mehr intuitiv. Es ist, als würde ich eine innere Kraft kanalisieren und diese in Form eines Zaubers entladen. Ich stand also in dem Raum und versuchte ein Gespür für die richtigen Gesten und arkanen Worte zu finden, die mich gleich wie Savina vor wenigen Augenblicken, unsichtbar machen sollten und zu meinem Erstaunen musste ich nicht lange suchen. Als hätte ich den Zauber schon dutzende Male zuvor gewirkt, zeichnete meine Hand das korrekte Muster in die Luft während ich die dazu passenden Worte inkantierte. Einerseits froh über den schnellen Erfolg, andererseits auch ein wenig beunruhigt über das Gefühl, etwas Vergessenes oder lange Zeit Verdrängtes wieder ans Licht des Tages befördert zu haben, schlich ich den anderen hinterher und versuchte mich auf die bevorstehende Rettungsaktion zu konzentrieren. Zeit über das gerade Geschehene zu sinnieren, bliebe genug, wenn Lavinia in Sicherheit war. Wir schlichen die Treppe hoch und standen schliesslich vor der grossen, zweiflügligen Türe zum Schlafzimmer, das einmal Lavinias Eltern bewohnt hatten. Elavrin riss die Tür auf und wir konnten in der Mitte des Raumes vier Stühle ausmachen, auf denen Lavinia, Cora und zwei Mitglieder der Jaderaben gefesselt waren. Ausser Lavinia schien von den vieren niemand bei Bewusstsein zu sein. Die restlichen Möbel im Zimmer waren mit weissen Tüchern bedeckt, die den Staub fernhalten sollten. Auf dem grossen Himmelbett lag ein Halbork, der gerade dabei war, in einem Buch zu lesen. Neben ihm lag griffbereit ein grosser Säbel. Bei dem Halbork musste es sich um den ersten Maat Drevoraz Kabran handeln, von dem Harliss gesprochen hatte. Auf einem Sessel in der Nähe der Gefangenen sass ausserdem ein Echsenmensch in eine Art Decke gehüllt, die feucht und schlammig zu sein schien. Bevor die beiden Gegner reagieren konnten, begann Elavrin ein Wesen zu beschwören, das uns im Kampf unterstützen sollte und ich webte einen Zauber, der die Positionen von Lavinia und Oi vertauschen sollte. Die Halborkin wartete nur darauf und ging sogleich in die Offensive. Es dauerte nicht lange, bis der Echsenmensch unter unseren kombinierten Angriffen zu Boden ging, während Elavrin, Sassaia und das beschworene Erdelementar Drevoraz beschäftigten. Als dieser einsah, dass er nicht gewinnen konnte, brach er mit Anlauf durch den hölzernen Fensterladen und obwohl Oi ihm noch nachsetzte, konnte er das Anwesen durch ein Loch in der Mauer verlassen und in der Menge von Festivalbesuchern untertauchen und verschwinden.

Ich kümmerte mich sofort um Lavinia und schloss sie in der Arme, während die alte Elfin Cora und die beiden Jaderaben Tolin Kientai und Zan Oldavin mit Hilfe des Heilstabes wieder auf die Beine stellte. Lavinia erzählte uns kurz was passiert war und wir beschlossen, das Haus komplett von den Eindringlingen zu säubern. Auf die Hilfe der Stadtwache konnten wir momentan kaum zählen, da diese mit dem Festival alle Hände voll zu tun hatten. So begaben wir uns in geschlossener Formation ins Erdgeschoss. Im Trophäenzimmer treffen wir gleich auf drei Eindringlinge und ein Kampf entbrannte. Durch unsere zahlenmässige Überlegenheit gewannen wir schnell die Oberhand, allerdings versuchte einer von ihnen zu fliehen. Wir konnten ihn zwar erledigen, doch stürzte er laut polternd gegen die Tür zum Esszimmer. Wenn sich dahinter weitere Feinde befanden und nicht schon durch den Kampfeslärm gewarnt waren, waren sie es spätestens jetzt. Wir machten uns auf das schlimmste gefasst.


  • Logbucheintrag von Oi

Tolin und Savina schleichen sich durch den Garten zur Aussentüre des letzten Raumes, um dann auf ein Zeichen hin gemeinsam mit uns anzugreifen. 4 der Echsen stehen im Raum, eine sitzt gemütlich in einem Sessel und raucht eine Zigarre. Niemand scheint überrascht, wieso auch. Der im Sessel ignoriert uns zur Gänze. Ich werde von einer der Vieren gebissen, doch sie interessiert mich nicht. Die Fünfte sitzt noch immer seelenruhig in ihrem Sessel. Diese Ignoranz einem Gegner - mir - gegenüber macht mich rasend. Wir haben schon seine halbe Sippe besiegt, wie also kann das schuppige Etwas uns nur derart gering schätzen? Ich lande einen Hieb, dann noch einen.Und siehe da, endlich reagiert es. Seine Schuppen sträuben sich ab und heftig dringt es mit seinen Äxten auf mich ein. Drei der Anderen Echsen sind von meinen Mitstreitern schnell erledigt, der Letzte gesellt sich schliesslich zu meinem Gegenüber. Wieder treffe ich ihn empfindlich. Lange kann es nicht mehr dauern, aber noch steht das Schuppending. Und dringt auf mich ein. Seine beiden Äxte treffen mich diesmal mit voller Wucht, nun sind wir beide nah am Ende. Ich habe im Gegensatz zu ihm allerdings Freunde, die mir den Rücken stärken: Sassaia kriegt die Order, anzugreifen und ich fühle, wie Elavrin's heilende Worte ihre Wirkung an mir entfalten. Nun greift Tolin ins Geschehen ein. Wütend schreit er die Echse an "Wo sind Liamé und Kaskus? - sag es, und wir verschonen dich!" seine Worte unterstreicht er durch seinen Hieb auf die letzte der anderen Echsen, welcher sie niederstreckt. Savina wiederholt die Worte auf Drakonisch und wir Anderen warten ab. Es fällt mir nicht leicht, mein Schwert ruhig zu halten, zu gerne sähe ich das schleimige Untier in seiner eigenen Sauce liegen. Schliesslich glätten sich seine Schuppen und er antwortet auf Drakonisch was mir unverständliches. Wie uns Savina übersetzt, muss Liamé wohl im Keller sein. Beim Häuptling. Und wie sie und Elavrin mit weiterer Befragung herausfinden, sind die Echsen von Trevoras angeheuert worden, den sie scheinbar ziemlich gut kennen. Elavrin versucht der Echse klar zu machen, dass dies hier alles nur ein Missverständnis ist – die Echse interessiert dies allerdings wenig. Aber um zu überleben willigt die Echse in einen Versuch ein, ihren Häuptling vom Abzug zu überzeugen.
Im Keller sollen ausser dem Häuptling noch drei ihrer Jäger und Jankus, ein grosser, Metall fressender Käfer sein. Verspricht ja spassig zu werden. Wir nehmen der Echse ihre Waffen ab, die, wie sich später herausstellt, magisch sind. Noch kurz suchen wir die anderen Jaderaben, heilen uns und sprechen darüber, was das Eisen fressende Ding denn sein könnte. Wie sich herausstellt, muss es sich dabei um ein Rostmonster handeln, ideal eigentlich, um es in der Arena abzugeben, damit Ela endlich ihre Schulden bezahlen kann. Auch Kaskus wird gefunden – wie es scheint, wollte er sich in der geheimen Rüstkammer Heiltränke holen, wurde dann aber von der Falle an der Kiste beinahe getötet. Dumm gelaufen. Getötet durch die Verpackung von Heiltränken – wenn dem nicht eine gewisse Ironie innewohnt? Elavrin heilt auch ihn. Jeder Mitstreiter kann ausschlaggebend sein.
Wir besprechen, wie wir vorgehen wollen, reden über Geiseltausch und all sowas, als wir von unten zischendes Gelächter und die angstvollen Schreie einer Frau. Wir beeilen uns: Savina schleicht sich unsichtbar voran, wir ihr hinterher. Der Keller steht beinahe unter Wasser, alles ist schlammig. Niemand bemerkt uns, bis Talandrion's Ruf durch den Keller hallt "HEY!" ruft er. Die Wachechsen rufen ihrem Häuptling was mir unverständliches zu, so geht es hin und her, Ela mischt sich ein. Irgendwie geht es um ein Spiel, welches den Häuptling sehr zu amüsieren scheint und welches er nicht unterbrechen will. Talandrion spricht vom Geiselaustausch, doch irgendwie tut sich nicht viel. Schliesslich geht Savina, noch immer unsichtbar, nach hinten, wo sie Liamé, ihrer Kleider beraubt und dafür mit angebundenen Löffeln ausgestattet antrifft auf der Flucht vor dem Rostmonster. Wenn sie noch Löffel auf sich trägt, wenn hier alles vorbei ist, darf sie überleben.
Eine grosse Echse mit einem Prügel gesellt sich nun zu den drei Wachechsen. "Die Jägerin hat sich fangen lassen – was für eine Schande!" ruft er unser Geisel entgegen. Wieder hin und her, wir klären ihn auf, was mit Trevoraz und dem Schamanen passiert ist. Schliesslich lässt er sich auf den Handel Liamé und das Rostmonster gegen seine Jägerin und ihren freien Abzug ein und sie verschwinden durch den Kanal.Das Rostmonster ist schnell bewusstlos geschlagen und gefesselt, Liamé bekommt ihre Kleider zurück.
Schliesslich gehen wir, von Savina abgesehen, zum nächsten Tempel, um unsere noch immer böse aussehenden Wunden und das Fieber heilen lassen. Auf dem Weg dahin werden wir von bierseligen Leuten angerempelt, mit Kokosnüssen beworfen und schnell wird uns wieder bewusst, wie dünnhäutig wir alle sind.
Plätzlich bleibt Elavrin stehen und fragt vollen Ernstes einen der Feiernden "Welche Stadt ist das hier?" Wir sind irritiert. Aber Ela tut einen Moment später so, als ob nichts gewesen wäre und hat das Gefühl, wir würden sie auf den Arm nehmen, als wir sie danach fragen. Auch ein Zeichen unserer Krankheit, oder ist dies was Anderes? Seltsam. Im Luxan-Tempel finden wir schliesslich nach langer Zeit endlich Hilfe. Es wird ein Teurer Spass, Talandrion scheint sich irgendwie gegen die Heilung zu stäuben. Oder es ist schlimmer bei ihm – zumindest braucht der Priester bei ihm eineige Versuche, bis es ihm gelingt, ihn zu heilen. Aber endlich, endlich sind wir diese hässlichen Wunden mit den gezackten Rändern los. Endlich fühlt sich mein Hals wieder heil an. Es fühlt sich gut an. Nie wieder will ich sowas erleben.
Zurück bei Lavinia spekulieren wir, nun, da wir Zeit und endlich Ruhe haben, bei einem Glas Wein und einem hervorragenden Essen, welches Cora uns gezaubert hat (sie wollte mich nicht kochen lassen, also musste sie), darüber, wer wohl die Anderen waren, welche uns vor dem Haus angegriffen haben, kommen aber nicht wirklich weiter. Lavinia legt ihre Hand auf die von Talandrion, was Cora dazu veranlasst, böse Blicke gegen ihn zu verschiessen und ihn sein Essen selber holen zu lassen. Ich schmunzle. Was auch alles passiert sein mag, Cora scheint das nicht zu erschüttern. Und Tala bemerkt es noch nicht mal. Süss.
Wir teilen uns schliesslich zu Wachen ein, Savina übernimmt mit einem der Jaderaben die Erste – und ist morgends spurlos verschwunden. Beunruhigt mich nicht wirklich, aber es nervt. Es wäre echt nett, wenn sie sich zumindest abmelden würde! Ewige Alleingänge!
Ich frage Lavinia, nach einem guten Zeichner. Ich will wissen, wer die Skelettfrau war. Savina hat sie auch gesehen, aber die ist ja nun weg. Nun... sie kommt wieder.
Wieder reden wir über das Geschehene. Vanthus' Spur haben wir nun vollends verloren, zumindest, solange er sich nicht wieder blicken lässt. Und der Erste Maat... es bleibt zu hoffen, dass er erstmal nach Hause zurück kehrt und so von dem ganzen Irrtum erfährt. Nun, da das Fest vorbei ist, kann auch die Stadtwache über all das informiert werden und für Lavinia's Sicherheit sorgen. Auf alle Fälle gehen wir nachher zu Namien Roblach, dem Tierpräparator, um ihm die freudige Botschaft von Wegen dem Rostmonster zu überbringen. Dann, meint Ela, könnten wir mal wieder zur Papageieninsel fahren. Und ja. Ich habe diesbezüglich noch was ganz persönliches zu tun. Ich muss dringendst mit Tala's Kleiner Akolytin sprechen, was mein ewiges Unglück angeht....



Rostmonster

Nach der ereignisreichen Nacht sind alle froh, sich an dem von Cora zubereiteten Morgenessen stärken zu können - das heisst alle bis auf Savina, welche ja nach ihrer Wache ohne etwas zu sagen verschwunden ist. Das sieht ihr gar nicht ähnlich, die Gelegenheit auf ein Essen im Hause Vanderboren zu verpassen. Auch wenn die kleine in der Stadt Zuhause ist und auf sich aufpassen kann, so mache ich mir doch Sorgen, da sie ohne etwas zu sagen verschwunden ist. Und da draussen mag sich ja noch immer irgendwo Drevoraz herum treiben.

Lavinia möchte als erstes zur Stadtwache, um diese über die Geschehnisse der Nacht zu informieren. Begleitet wird sie von den Jaderaben, was als Schutz eigentlich ausreichen sollte, zumal am Tage. Und sao beschliesst der Rest von uns, dass wir als erstes einmal zur Arena gehen, um Zasker Grankus zu informieren, das wir für seine Arena ein Rostmonster gefangen haben. Ich bin froh wenn das so rasch wie möglich erledigt wird. Nicht nur weil wir das Monster mitten in der Stadt gefangen halten sondern weil damit dann endlich auch meine Schulden bei ihm beglichen sind.

So gehen wir etwa nervös durch eine Stadt, welche sich nach dem Wurmfall-Fest in einer Art komatösem Zustand befindet. Kaum ein Geschäft hat offen und die Strassen sind erstaunlich leer. Nur ein paar wenige Trunkenbolde torkeln noch grölend durch die Strassen, aber die meisten haben es nicht bis nach Hause geschafft und liegen besoffen in den Gräben oder gar mitten auf der Strasse und schlafen ihren Rausch aus. Einzig die Baggergilde arbeiten bereits wieder, um die Kanäle und Strassen, welche die Lebensadern von Sasserine sind, von Unrat zu befreien.
Als wir dann vor dem Gildenhaus von Zelkarwyns Hörner? stehen und vergebens an die Türe klopfen, befürchten wir bereits, dass uns hier an diesen Morgen keiner die Türe öffnen wird. Doch beim dritten Male macht uns doch noch jemand auf. Aber so wie der Hüne nach Alkohol stinkt erstaunt es mich, dass er überhaupt noch stehen kann. Und so lallt er uns denn auch ziemlich zusammenhangslos voll, aber schlussendlich können wir ihn doch dazu kriegen, jemanden zu rufen der zumindest ein wenig zurechnungsfähiger ist.
So gelangen wir schlussendlich an Lete, welche nicht nur nüchtern sondern auch kompetent zu sein scheint und Zasker vertritt, welcher wohl noch seinen Rausch ausschläft. Jedenfalls organisiert sie alles und 30 Minuten später wird das Rostmonster bei Lavinia abgeholt. So gelangen wir schlussendlich an Lete, welche nicht nur nüchtern sondern auch kompetent zu sein scheint. Jedenfalls organisiert sie alles und 30 Minuten später wird das Rostmonster bei Lavinia abgeholt, wo inzwischen auch die Stadtwache aufgetaucht ist. Und während Lavinia die Aufräumarbeiten und die Instandsetzungsarbeiten überwacht unterhalten wir uns mit den Jaderaben und warten auf die Rückkehr von Savina. Da bald Mittag ist und die Halblingin noch immer nicht aufgetaucht ist schaue ich bei ihr Zuhause vorbei. Da ist sie zwar nicht, aber sie sei am Morgen da gewesen und es sei ihr gut gegangen. Zumindest etwas beruhigt gehe ich zurück zu Lavinia, wo Savina am Nachmittag denn auch tatsächlich wieder auftaucht. Wir machen ihr einige Vorwürfe, dass sie nach solch einer Nacht ohne etwas zu sagen einfach abhaut - zumal Drevoraz womöglich noch immer in der Stadt ist. Aber auch wenn die Stimmung etwas gereizt ist, so versteht sie glaub doch, dass wir uns einfach um sie gesorgt haben. Jedenfalls ist die Sache damit vom Tisch und wir gehen wieder in die Stadt um nochmals bei Zasker Grankus vorbei zu schauen, während Oi anderweitig in der Stadt unterwegs ist
Dieser ist inzwischen tatsächlich wieder auf den Beinen und empfängt uns in seinem Büro. Mich verwirrt noch immer der Anblick, wenn ich diesen Bären von einem Mann hinter dem Schreibtisch sehe. Ich denke immer, dass da irgendwo unter dem Tisch allzeit griffbereit eine Doppelaxt liegen muss. Und wenn er dann aufsteht und einem entgegen kommt, dann könnte man meinen er mache sich bereit um gegen eine ganze Horde von Gegnern anzustürmen, die wohl nur einen Schritt hinter einem stehen. Aber trotzdem ist er nicht nur freundlich sondern auch ehrlich. Jedenfalls bedankt er sich für die Begleichung der Schulden und er ist sehr interessiert zu erfahren, wie wir innerhalb der Stadttore von Sasserine ein Rostmonster fangen konnten. Und dann bietet er uns noch 300GM für das Rostmonster an, da dieses in einem Arenakampf mehr Unterhaltung biete als ein Tiger. Wir nehmen das Gold natürlich gerne und gehen dann weiter in die Stadt, um uns einen oder zwei Drinks auf der alten Hafenbrücke zu gönnen.


Jalpe Jinn

Am Abend treffen wir wieder Oi und sie hat schlechte Nachrichten. Sie war wegen ihren vielen Missgeschicken bei Kari gewesen und die hatte erkannt, dass sie offenbar einen Fluch der Göttin Morrigan auf sich trägt. Und da die Göttin selber sie Verflucht hat, ist es beinahe unmöglich, diesen Fluch zu brechen. Am erfolgversprechendsten scheint ihr einen Priester Morrigans zu finden. Aber damit dieser seine Göttin darum bittet den Fluch rückgängig zu machen und diese auch einwilligt, muss Oi dieser Glaubensgemeinschaft wohl einen grossen Gefallen tun. Und vermutlich ähnlich schwer dürfte es sein, überhaupt einen Priester Morrigans zu finden. Morrigan wird nicht zu unrecht die Schattengleiche, die Assasinin oder die Herrin der Nacht genannt, und ihre Anhänger stehen natürlich nicht offen dazu, und so gibt es auch keinen Tempel oder Schrein. Aber offenbar hat Kari Oi zu Jalpe Jinn geschickt, welcher der Vorsteher der Kirche von St. Worgul ist. Er ist nicht nur wie Oi ein Halbork sondern vor allem ein sehr einflussreicher Mann mit vielen Verbindungen. Er hat sich der Sache offenbar angenommen und versucht heraus zu finden, wie Oi am besten das Interesse der Priester Morrigans auf sich ziehen kann. So bleibt uns nicht viel anderes als zu warten, auch wenn das eigentlich auch keine gute Option ist, da sowohl Kari als auch Jalpe Jinn vermuten, dass der Fluch mit der Zeit immer schlimmer wird...

So vergehen die nächsten zwei Tage und es geschieht nichts ausser dass Savina unsere Beute zu sehr guten Preisen verkaufen kann. Mit dem vielen Geld können wir nicht nur die Heilkosten decken sondern es bleibt für jeden ein verdammt grosser Haufen Gold übrig!


29. Yndra und 31. Yndra
2 Tage Bücher stöbern ohne Ergebnisse. Auch bei der Suche nach der Frau im Skelettkostüm, die Talandrion wortwörtlich umgehauen hatte, hatte ich noch keine heisse Spur. Aber so etwas brauchte auch seine Zeit. Am dritten Tag widmete ich mich ganz der Suche nach der Skelett Lady, wie ich sie für mich getauft hatte.

Am Abend traffen wir uns regelmässig im "rostigen Pirat". Meist zum Essen und um zum berichten, dass es eben nichts zu berichten gab.

Am 32. Yndra sollte Oi nochmals zu Jalpe Jin, doch bekam sie von einem Diener von StWorgul nur die Antwort, er wäre für mehrere Tage oder vielleicht meherere Wochen verreist. Das war ein herber Rückschlag. Wir waren alle einwenig ratlos was wir in dieser Angelegenheit weiter unternehmen sollten. Am nächsten Abend hatten wir dann aber endlich mal positive Nachrichten.
Zum einen hatte einer meiner Informaten mir sagen können dass die Skelett Lady an der Tanz Akademie vor einiger Zeit mal gewesen sein musste - und über den Bekannten einer Freundin hatte ich gehört, dass ihm Azurviertel ein Schreinerladen leerstand. Ein guter Ort für Elavrin und Sassaia.

Heute, am 1. Wynarn, hatte Elavrin den Mietvertrag unterschrieben. Dies schrie nach einem ausgelassenen Fest und so lud Elavrin uns alle ins "Leere Grab" ein. Die Stimmung war wirklich toll, alle schienen ihre Sorgen für eine Weile vergessen zu haben. Sogar Oi schien heute ihr Bier weniger oft zu verschütten als sonst.
Doch auf einmal schien Elavrin wie verwandelt. Anstatt die fröhliche und einwenig bemutternde Elfin, war da immer mehr eine Person, die böse Sprüche über Elfen machte und später diese sogar im Schankraum anpöppelte. Nur durch mein Eingreiffen konnte eine Schlägerei verhindert werden. Aber danach wurde es nur noch schlimmer. Wenn man sie mit Elavrin ansprach wurde sie nur wütend und behauptete Leina zu heissen. Zusätzlich machte sich in dem Moment Talandrion mit zwei Dirdeln davon. Fragte nur rasch ob wir auf Ela aufpassen würden und war bereits aus der Tür.

Nun war ich defintiv wütend! Zuerst lässt Oi andere für sich in Büchern schmöckern weil sie selbst zu faul ist. Dann dreht Elavrin durch und Talandrion findet es ist wichtiger mit zwei Frauen abzuhauen. Und denkt Talandrion überhaupt an die Gefühle von Lady Vanderboren?
2-3 Stunden später geht nun auch endlich Elavrin torckelnd nach Hause und ich folge ihr unauffällig. Auch Oi macht sich scheinbar sorgen und schaut ebenfalls dass Elavrin sicher nach Hause kommt. Dies freut mein Herz wieder ein wenig und so wache ich über Oi bis auch diese zu Hause im kitzligen Oger angekommen ist und gehe erst dann nach Hause. Selbstverständlich unbemerkt.

2. Wynarn
Mein Schlaf wärt nicht lange. Viel zu früh steig ich aus dem Bett und geh zu Flips mit der Bitte er solle ein Auge auf Elavrin haben. Danach begebe ich mich zu Talandrions Haus und warte dort bis dieser dann endlich auch mal aus den Federn kommt. Kaum ist er ein paar Schritte aus dem Haus gegangen, stelle ich ihn zur Rede. Warum hat er Elavrin im Stich gelassen? Seiner Meinung nach hätte er ja gesagt wir sollen ein Auge auf sie haben... Und was wenn es schlimmer geworden wäre? - nein das hab ich nicht mehr gefragt aber ich hoffe dass er es trotzdem verstanden hat. Dann lag mir noch etwas auf dem Herzen und so fragte ich ihn nach seinen Gefühlen für Lady Vanderboren. Da meint er, er wäre nicht abgeneigt, aber er kenne sie nicht gut genug um sagen zu können ob er stärkere Gefühle für sie hegt. - Hallo?! Er kennt sie noch nicht gut genug?! Ja und warum geht er dann nicht mit ihr aus und lernt sie besser kennen? Pha! Talandrion scheint nur ein Schürzenjäger zu sein mehr nicht. Dabei sieht ja jeder Blinder dass Lady Vanderboren drauf und dran ist ihr Herz an ihn zu verschenken. Dieser elende Nichtsnutz! Herzen brechen und Freunde im Stich lassen, so einer ist er also.

Mit meinen Gefühlen ringend suche ich später Flips auf, der mir kurz berichtet, dass mit Elavrin alles in Ordnung zu sein scheint. Gut wenigstens dass... Aber was war da gestern nur passiert?!?
Enttäuscht von ihren neuen Freunden – sollte ich sie überhaupt Freunde nennen? - und verwirrt von all den Gefühlen in mir, kaufte ich mir eine gute Flasche Halblingsschnapps. Während ich ein paar Schlücke trank und durch die Gassen von Sasserine schlenderte fasste ich einen Entschluss. Wenigstens gegen den Herzensbrecher wollte ich etwas unternehmen. Und so ging ich Cora wiedereinmal einen Besuch abstatten, den Halblingsschnapps dabei...

3. Wynarn
Am nächsten Morgen klopfte es verärgert an der Tür und als ich öffnete standen 3 finster dreinblickende Gestahlten vor der Tür. Mit einiger Mühe erkannte ich sie als meine Weggefährten und ich erinnerte mich düster daran vergessen zu haben mich für das gestrige Abendmahl abzumelden. Und sogleich polterten sie los. Nachdem ich ihnen einen Moment ihren Spass gelassen hatte und mich mehrmals entschuldigt hatte, konnte ich sie davon überzeugen, dass ich noch 10 Minuten brauchte um mich fertig zu machen und wir dann aufbrechen könnten.

An der Telavanta Akademie angekommen überliess ich Talandrion das Reden. Ich war noch zu verkatert für solche Dinge. Shakas Tranith, der Sekretär der Akademie, konnte uns bereits sagen, dass sie sich Diamant genannt hatte und vor eine Jahr ihr Studium abgebrochen hatte. Sie sei nicht im Guten mit der Herrin Telavanta gegangen.
Auch die Herrin Telavanta empfing uns sogar und bestätigte dies. Auch ihr war nicht bekannt wo die "kleine Schlampe" danach hingegangen war und es war ihr auch völlig egal.

Danach trennten wir uns auf meinen Vorschlag hin auf. Talandrion sollte in der Oper mal nachfragen. Oi und Elavrin wollten bei der Arena mehr über den Kampfstil der Skelett Lady bzw. Diamant erfahren und ich wollte mich mal auf den Strassen umhören. Ob jemand etwas von einer tänzerin namens Diamant gehört hatte. Und auch wollte ich ein wenig Zeit für mich haben.

Abends traffen wir uns im "15 Rösser und ein Muli" um die Informationen auszutauschen. Oi und Elavrin hatten herzlich wenig. Der Kampfstil war den Leuten bei der Arena nicht sonderlich bekannt noch kannten sie jemanden namens Diamant. Dafür hatte Talandrion spannendes entdeckt. Zwar war an der Oper keine Diamant bekannt aber in der Gallerie der Gönner der Oper entdeckte er etwas.
Und zwar hing dort ein Bild von Kalep und Alura Lidu, beide seit Jahrzenten tot. Doch erkannte Talandrion auf dem Bild, dass Alura Lidu als Halsschmuck nichts geringeres trug als einen Madamanten. Madamanten sind Magie affine Steine. Der Kult der Mada suchen und sammeln diese Steine. Auch gibt es Gerüchte dass der Kult etwas mit Morrigan zutun haben könnte bzw. suchen die Anhängern von Morrigan ebenfalls nach solchen Steinen. Somit könnte es sein das Alura Lidu etwas mit dem Mada Kult zu tun gehabt hatte.
Uns war klar, Oi soll bei Worrin Lidu um Hilfe bitten. Uns war ebenfalls klar, dass dies wahrscheinlich ein Disaster geben würde und wir um nichts in der Welt dabei sein wollten oder sonst wie damit direkt zu tun haben wollten.
Meine Neuigkeiten waren weniger überraschend. Nämlich war Diamant in der Schattenküste? als Auftragsmörderin bekannt gewesen.

4. Wynarn
Oi erhält einen Termin bei Worrin Lidu und zwar bereits für den nächsten Tag. Danach gehen wir alle gemeinsam nochmals auf die Papageieninsel. Die anderen wollten dort nach dem rechten sehen. Aber ohne grosse Überraschung ist alles immer noch leer. Nichts regt sich mehr. Oi entdeckt noch das von ihr geschändete Heiligesymbol und nimmt es mit.
Nachdem dies ebenfalls erledigt ist, versuche ich noch an weitere Informationen zukommen betreffen Skelett Lady und die anderen helfen Elavrin beim Bau eines Gartenzauns.