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Abenteuer 07

Abenteuer Geschichte

Der grosse Markt

Das Logbuch der Heldengruppe


Erste Woche im Ambray
Es ist eine komische Stimmung in Fernküste?. Einerseits wurde das Dorf von Tod und Verwüstung heim gesucht, und jeder hat Freunde und Verwandte verloren. Andererseits sind die Überlebenden froh, dass sie den Angriff der Piraten zurückschlagen konnten und das Dorf nicht komplett vernichtet wurde. Keiner gibt auf, keiner reklamiert (abgesehen von den Meravanchis). Die Bewohner haben sich einfach gleich an die Arbeit gemacht, um die Toten zu bestatten (oder im Fall der Piraten zu verbrennen) und die schlimmsten Schäden zu beheben. Ich vermute, es ist ein spezieller Schlag von Wesen, der auf solche eine abgelegene Insel auswandert - zäh und pragmatisch. Und so geht es auch bald einmal um das Thema, was mit den Schiffen und anderen Besitztümer der Piraten geschieht.

Wir einigen uns darauf, dass Fernküste? die drei Schiffe und die nautischen Karte etc erhält, während die Helfer aus Tanaroa vor allem Rüstungen und Waffen kriegen sollen. Wir fordern für uns die Besitztümer jener Anführer, die wir im direkten Kampf besiegt haben.

Vanthus, der sich laut Rylan in einen Lemorian, einen Halbdämon, verwandelt hatte, wird auf den Wunsch von Lady Vanderboren beerdigt.

Zweite Woche im Ambray
Lavinia übergibt in Tanaroa den Einwohner einen Anteil der Beute. Diese laden uns zum Dank an den grossen Markt ein, welcher nur alle 12 Jahre statt findet. Offenbar kommen da allerlei Händler auf die Schreckensinsel. So vergessen kann die Insel also doch nicht sein. Andererseits kommen nebst den Inselbewohner angeblich die A'Dra'Lai, welche sowieso jeden Hafen im Perlenmeer kennen, die Zwerge, die niemals eine Chance für einen grossen Gewinn auslassen würden, die Aschua'Poi, sowie die Elementarvölker - abgesehen von den Luftwesen. Also alles andere als der Händler von Nebenan...

Wir reisen von Tanaroa noch weiter zu Lithira, um ihr wie versprochen die Waffen zurück zu geben. Sie ist erfreut, uns zu sehen - wobei es wohl primär darum geht, dass es ihrer Investition gut geht. Zu unserem Erstaunen besteht sie aber darauf, mit uns an den grossen Markt zu reisen - und mit ihr diverse grosse und kleine Spinnen sowie einiges an Material für an den Markt. Wir haben aber den Eindruck, dass weniger der grosse Markt als vielmehr Talandrion ihr Interesse geweckt hat.
Und tatsächlich! Als hätte sie gewusst, dass sich etwas am Horizont zusammen braut - aber uns warnen? Nein! Wieso auch? Bald geht es Talandrion merklich schlechter, und Rylan informiert uns, dass Talandrion womöglich das Schwellenfieber hat. Eigentlich eine typische Jugendkrankheit, die mit der Namenszeremonie endet - wenn man die Krankheit übersteht. Üblicherweise hat man dies in seinem Alter längst hinter sich. Und Üblicherweise hat man einen Anführer, welcher einen durch die Zeremonie führt und den Anvertrauten schützt. Doch leider ist in diesem Falle nichts üblich. Und so Reisen wir mit grosser Hast zu den Pyramiden, wo auch der grosse Markt stattfinden wird. Dieser den Winden geweihte Ort kann Talandrion womöglich etwas helfen - und Hilfe kann er brauchen. Und daher willigt er auch ein, dass Lithira einen Bekannten ruft, welcher Talandrion durch die Zeremonie leiten kann. Auch wenn dies bedeutet, dass er sich einem Unbekannten ausliefert. Aber ohne richtige Anleitung kann das Schwellenfieber tödlich enden...

23. Ambray
Die Eingeborenen bringen das Tempelgelände, auf welchem in ein paar Tagen der grosse Markt stattfinden wird, in Ordnung. Unsere Bitte, die Anlage zu räumen, wird nicht ernst genommen - bis sie Lithira erkennen. Dann ruft sie angeblich ihren Freund... ...oder zumindest Bekannten. Und als dieser kommt, wird Rylan ganz aufgeregt. Offenbar ist er ein Kandris, ein Blutskrieger der Kaste. Mehr noch, es ist Wyndrakash Norin, der Seneschall der Zitadelle. Er redet mit Lithira und scheint nicht sehr erfreut zu sein. Aber es erklärt sich bereit, die Zeremonie zu leiten. Während die beiden auf den Tempel steigen, sollen wir den Tempel sichern. Ob das wirklich notwendig ist? Denn Wyndrakash ruft die Winde, und dann umgibt eine undurchsichtige Hülle den Tempel.

24. Ambray
Erst am nächsten Tag endet die Zeremonie, und die beiden stehen oben auf dem Tempel. Es scheint alles gut gegangen zu sein.



24. Ambray
Ich fühle mich immer noch geschwächt nach der Namenszeremonie. Die Zeit wird zeigen, welchen Preis ich dafür zahlen musste… Im Verlaufe des Tages treffen weitere Marktbesucher ein. Darunter auch eine Gruppe von Frauen, welche scheinbar in Spinnenseide gekleidet ist und ähnlich wie Lithira, riesige Spinnen als Packtiere nutzt. Ebenfalls treffen auch Lavinia sowie die Besucher von Fernküste ein.

25. Ambray
Die A‘Dralai und die Troglodyten treffen ein. Gemäss Auskunft der Einheimischen handelt es sich bei den Spinnenfrauen um Arachai, welche im grossen Nest, südöstlich der Fänge von Zotzilaha leben.

26. Ambray
Der Markt wird endlich eröffnet. Die Besucher begeben sich beim Obelisken, östlich vom Marktplatz. Aus diesem erscheinen mehrere gesichtslose Wesen aus Stein, welche den Boden zu ihren Füssen berühren und vier Brücken erschaffen, welche die Insel des Obelisken mit dem Festland verbinden. Im Anschluss materialisieren sich zudem noch Azran (flammenden Gnomen) und Undari (humanoide mit Tentakeln statt Haaren). Weiter treffen noch Elfen mit dunkler Haut und weissen Haaren, Zwerge und Menschen mit dunkler Haut und schwarzen Haaren sowie Besucher aus dem Kaiserreich in Begleitung eines Konstrukts aus nachtschwarzem Metall ein.

Im Anschluss versammeln sich alle Besucher bei der Pyramide. Jackal richtet eine Begrüssung an alle Teilnehmer während M’Wembi sieben Priester auf die Stufen der Pyramide führt. Jeder der Prieser bleibt auf einer der Stufen stehen und spricht einen Segen auf den Markt, worauf die entsprechende Stufe sich beginnt zu verändern, um das jeweilige Element des Priesters zu representieren. Im Anschluss ertönt eine Glocke und der Markt ist offiziell eröffnet.

27. Ambray bis 3. Yndra
Ich verbringe die Tage damit, unsere gefundenen Schätze zu verkaufen.

4. Yndra
Die Undari verhalten sich auffällig.

5. Yndra
Chin erklärt mir, er habe Kontakt mit Lithira gehabt. Die Undari hätten anscheinend Probleme. Ihr Nachschub sei nicht gekommen und auch die Undari, die in ihr Reich zurückgekehrt seien, um nach dem Rechten zu sehen, seien spurlos verschwunden. Gemäss Lithira seien die Undari scheinbar in Besitz eines Madamanten und ihnen zu helfen könnte Chin die Chance geben, diesen zu erlangen.



  • Logbucheintrag von Chin

5. Yndra
Auch wenn nicht alle in unserer Gruppe meine Motivation teilen, den Undari zu helfen, beschlossen wir dennoch, Ihnen unsere Unterstützung anzubieten, wohl aber aus unterschiedlichen Motiven. Bei Elavrin schien die Skepsis am grössten zu sein aber auch sie schloss sich unserem Vorhaben an. Wir suchten daraufhin den Hohepriester Sunae auf. Er bestätigte uns, was wir bereits von Lithira erfahren hatten, nämlich dass die Undari den Kontakt mit ihrer Heimat verloren hatten. Eigenartigerweise hatten sie von der Gruppe Undari, die bereits vor ein paar Tagen aufgebrochen war und schon längst wieder hätte zurück sein sollen, keinerlei Nachricht erhalten. Sunae schien dies jedoch nicht weiter zu beunruhigen, er schien immer noch davon auszugehen, dass es sich um ein einfaches Problem handelte, und keine versteckten Motive zu haben. Auf unsere Frage nach dem Madamanten erwiderte er, dass sich der grosse Mondstein in der Zitadelle befinde und nicht zugänglich sein. Die kleineren Madamanten benötigen die Undari laut Sunae aus Sicherheitsgründen. Es war jedoch unklar, ob sich eine Chance ergeben würde, einen zumindest besichtigen. Es sollte jedoch möglich sein, dass wir uns mit einigen ihrer Priester austauschen könnten. Immerhin ein Anfang. Daraufhin erkundigten wir uns nach den Örtlichkeiten und Gepflogenheiten. Ko' Sunaema war demnach die nächste Stadt zum Wegpunkt und eine der grösseren und älteren Städte der Undari. Die Anwendung von jeglicher Form von Gewalt war demnach strengstens untersagt, ausser im absoluten Notfall, falls alle anderen Optionen fehlschlagen sollten. Auch wenn wir als Besucher eine Art Sonderstatus hatten, wir im schlimmsten Fall also verbannt würden, war dies in Ko' Sunaema mit allen Mitteln zu vermeiden. Nachdem wir noch einige organisatorische Details abgesprochen hatten, erklärte sich Sunae mit unserem Vorschlag einverstanden und wir verabschiedeten uns. Wir konnten uns immer noch keinen Reim darauf machen, warum jemand die Undari angreifen sollte. Auch Lithira wusste keinen konkreten Grund, riet uns aber generell zur Vorsicht. Elavrin schien mit dem Vorhaben generell zu hadern...

6. Yndra
Vor Sonnenaufgang machten wir uns bereit und brachen zum Obelisk auf. Die Undari erwarteten uns schon, begrüssten uns, und erklärten uns das Portal. Sunae wählte die Koordinaten an und kurz darauf fanden sich nach und nach alle Undari und wir im lichtdurchfluteten Wasser wider und sahen Korallen, Schwämme und bunte Fischschwärme. Unvermittelt danach begannen die Undari zu singen und kurz darauf tauchten 5 riesige Schildkröten auf, die offensichtlich unser Transportmittel waren. Wir verloren das Gefühl von Zeit und glitten auf dem Rücken der Schildkröten durch endloses Blau, sahen alle möglichen exotischen Meeresbewohner. Die Schildkröten tauchten nur ab und zu wieder auf, um Luft zu holen. Nach endlos erscheinenden 4-5 Stunden erblickten wir ein farbenprächtiges Korallenriff und noch bevor ich mich über die Abwechslung freien konnte wurden alle Undari gleichzeitig bewusstlos und sanken abwärts. Daraufhin ging alles sehr schnell. Talandrion und ich verloren den Halt auf der Schildkröte und er schien sofort in Panik zu geraten. Ich hielt ihn jedoch fest und hinderte ihn daran, auftauchen zu wollen, was mir keine sonderlich gute Idee zu sein schien. Rylan liess daraufhin von der Schildkröte ab und wirkte einen Zauber, wodurch Talandrion und ich wieder atmen konnten. Elavrin war mit Sassaia auf einer der anderen Schildkröten. Sie fing einen Undari auf, schwamm zurück, und kam dann zu uns. Mit Talandrion schien etwas überhaupt nicht zu stimmen. Er behauptete Linda Grünfuss aus Belerian zu sein. Das war schon sehr eigenartig, aber wir hatten dringendere Probleme. Elavrin sammelte die anderen Undari auf. Wir sammelten uns auf dem Meeresgrund und Talandrion bzw. Linda untersuchte einen der Undari. Der Undari schien unversehrt und in einer Art Schlafzustand zu sein. Elavrin sammelte derweil die übrige Ausrüstung ein und brachte die Schildkröte daraufhin dazu, nach Hause zu schwimmen.

Linda hatte ein komisches Gefühl bezüglich Talandrion. Als ob unsere Lage nicht schon bizarr genug gewesen wäre. Noch bevor ich mir darauf einen Reim machen konnte erreichten wir einen Teil der Korallen, die mit sehr dunklen Pflanzen überwuchert waren. In der Nähe des Kelb gab es weder Licht noch irgendwelche Fische. Das Gebiet war riesig und das Kelb sehr dicht. Wir versuchten, das Kelb zu umschwimmen. Die Schildkröte zögerte zwar, schwamm dann aber darauf zu. Vom Kelb selbst schien keine direkte Gefahr auszugehen. In Anbetracht unserer Lage versuchten wir, die Schildkröte dazu zu bringen, zurück zum Portal zu schwimmen, leider vergeblich. Wir mussten uns also mit der Situation anfreunden. Als erstes banden wir die Undari zusammen und setzten sie an einen einigermassen geschützten Platz. Daraufhin umrundeten wir das Kelb, und entdeckten eine Art Eingang, nahmen uns aber vor, von der Seite durch das Kelb zu schwimmen, um unentdeckt zu bleiben. Wir kämpften uns vorwärts, es ging leider nur langsam voran, immerhin hatten wir ein Seil, sodass niemand verloren gehen konnte. Nach einiger Zeit sahen wir bearbeitete Korallen die aussahen wie Gebäude und trafen dann auf ein Wegstück, und kurz darauf auf einen weiteren Weg. Plötzlich schien Talandrion wieder in Panik zu geraten und ich konnte ihn gerade noch packen, bevor er sich im Kelb verstecken konnte. Offensichtlich hatten wir es jetzt mit Seldana Mironala zu tun. Nach kurzer Zeit wollte Talandrion wieder etwas anstellen, das ich gerade noch verhindern konnte, zum Glück wurden wir nicht entdeckt. Talandrions neues alter Ego war Nimue Olavir. Ich hatte keine Ahnung, weshalb Talandrion ständig jemand anders zu sein schien, es fing in jedem Fall an zu nerven, den Ernst der Lage immer wieder von vorne erklären zu müssen. Abgesehen davon hätten wir den echten Talandrion sicherlich gut gebrauchen können. Nachdem wir also auch Nimue die Lage erklärt hatten, kämpften wir uns weiter vorwärts und trafen auf einen Spiralweg, an dessen Ende sich ein Gebäude mit glatter Aussenwand befand, das interessanterweise nicht vom Kelb überwuchert war. Das Gebäude hatte einen kreisrunden Eingang etwa 4m Höhe über dem Boden. Elavrin warf einen vorsichtigen Blick durch den Eingang und entdeckte neben einigen Blinzerfischen 4 aalähnliche Wesen mit Speeren, eines davon hatte eine Armbrust. Es handelte sich offensichtlich um Angilianer, die aus der lichtlosen Tiefe stammen, und üblicherweise Kraken und ähnliche Tiefseebewohner jagten. Wir beschlossen, zunächst die anderen Regionen des Kelb zu erkunden, da wir eine Auseinandersetzung auf jeden Fall vermeiden wollten. An einem der Wegstücke sahen wir eine Patrouille gerade noch rechtzeitig, sodass sie uns nicht bemerkten. Kurz darauf hatten wir es mit Strax zu tun, der es offensichtlich für notwendig hielt, sich unsichtbar zu machen. Unter Wasser eine mehr oder weniger sinnvolle Aktion. Nachdem wir sichergestellt hatten, dass er keinen Unsinn anrichtete, setzten wir unseren Weg durch das Kelb fort. Immerhin hatten wir jetzt wieder einen Magiewirker...



6. Yndra
Wir schwimmen und schleichen uns so gut es geht weiter durch das düstere Kelp-Dickicht, welches KoSunaema bedeckt. Es ist bereits ziemlich viel Zeit vergangen, seit wir hier angekommen sind - aber wie viel genau weiss keiner. Und so wirke ich nochmals einen Zauber, der das Unterwasseratmen meiner Kollegen verlängert. Denn keiner will, dass Rylans Zauber genau inmitten einer kritischen Phase endet.
Nachdem wir einen der Ringwege im Osten der Stadt passieren, vernehmen wir Laute. Vorsichtig schleichen wir weiter und entdecken einen grossen Platz, oder besser gesagt ein riesiges Unterwasser-Amphitheater. Auf den Rängen hat es unzählige Anguilaner. Mit diesen wollen wir es sicher nicht aufnehmen. Auf dem Platz scheint ein Priester irgend ein Art Ritual abzuhalten. Rings um ihn sind etwa 30 bis 40 schimmernde, perlenförmige Kugeln gleichmässig im Sand verteilt. Es scheint sich dabei aber nicht um was physisch festes zu handeln sondern eher um Energiekugeln. Dies bestätigt auch Rylan, welcher den Ritus wie wir alle interessiert studiert. Als wir den Platz im Kelp versteckt umrunden, bemerken wir, dass auf der einen Seite die Körper von dutzenden, womöglich gar hunderten Undari aufgereiht sind. Laut meinen Mitstreitern sind sie noch am Leben. Und auch bei den Kugeln im Sand scheint es sich um Undari zu handeln - oder um ihre Essenz. Was auch immer der Priester vor hat, es scheint nichts gutes zu sein. Zumal die Undari wohl als Blutopfer benötigt werden.
Als wäre dies nicht schon genügend schlechte Nachrichten, scheint der Platz auch von einer Art Energieschid umgeben zu sein. Und es geht noch besser - der Priester hat ein Heiliges Symbol von Demogorgon!

Wir ziehen uns wieder zurück um uns zu beraten. Uns ist klar, dass wir hier nichts ausrichten können. Selbst falls wir so viel Unruhe bewirken könnten, dass der Priester das Ritual unterbrechen muss, haben wir keine Ahnung, ob er danach nicht einfach wieder weiter machen kann. Wir müssen irgendwie die bewusstlosen Undari wecken. Daher suchen wir als erstes die vorgelagerten Felsformationen ab, aber da scheint sich nichts von Interesse zu befinden. Und so gehen wir zurück dem Ort, wo ein paar Anguilaner ein Höhlensystem bewachen.

ENDLICH! Und erst noch so unerwartet! Nicht einmal ansatzweise habe ich dies erhofft, doch umso süsser ist dieser Augenblick der Freiheit. Es ist eine kleine Ewigkeit vergangen seit jenem letzten kurzen und unterhaltsamen Moment, als wir unter Sasserine dieses Rattennest der Lotusdrachen ausgehoben hatten.
Ich führe die Gruppe weiter, während ich jede einzelne Bewegung, jede einzelne Handlung geniesse - denn ich bestimme sie! Als wir bei den Wachen ankommen, verwandle ich mich in einen Fisch, der den Blinkerfischen zumindest ähnlich ist. So kann ich mich unbemerkt unter den Fischschwarm im Raum mischen, wo es offenbar gerade zur Wachablösung kommt. Im Fischschwarm versteckt kann ich die Räumlichkeiten gut auskundschaften, aber einzig eine geschlossene Doppeltüre könnte sich als vielversprechend erweisen. Muss es ja fast, denn sonst würden sie hier ja keine Wachen aufstellen. Kurz überlege ich mir, ob ich die Wachen vernichten kann. Aber leider ist die Zauberauswahl wie jedes mal total bescheuert, aber das kann ich jetzt nicht ändern. Aber einmal, nur einmal, würde ich gerne die Auswahl treffen können. Ist das zu viel verlangt? Aber nein, ich muss zuschauen, wie sie Tag für Tag die selben nutzlosen Kräfte erbittet! Wie kläglich und einfallslos!
So gehe ich hinaus und informiere die anderen, obwohl ich genau weiss, was sie unternehmen werden. Und tatsächlich - anstatt den Vorteil der lokalen Begebenheit und des gerade erst durchgeführten Wachwechsel auszunutzen, möchten sie sich lieber rein schleichen. Also muss ich wieder vor, um die Lage hinter den Türen abzuklären. Dieses mal nehme ich aber den direkten Weg, und presse mich als Schlammelementar durch das Korallenriff direkt in das Höhlensystem. Wobei es sich hinter den Türen eher um eine Art Versammlungsraum zu handeln scheint. Ich geben den anderen die genaue Lage an, und Talandrion, oder wer auch immer da gerade am Drücker ist, erschafft einen Gang von Oben durch die Decke. So gelangen schliesslich alle in den Versammlungsraum. Er scheint, als ob hier manchmal eine Art von Tribunal richtet, da wir auf der einen Seite Gefängniskammern entdecken. Eine Türe führt in einen weiteren Gang, doch als ich die Türen aufstosse, überkommt mich eine schreckliche Furcht!

Ich kann mich nur noch Vage an ein paar Bildfetzen erinnern. Aber die anderen erzählen mir später, dass ich auf und davon bin. Auch Rylan scheint die Flucht ergriffen zu haben, doch kann Chin diesen schlussendlich einfangen. Einzig dieser Strax scheint einen kühlen Kopf zu bewahren und untersucht die Rune, welche bei uns diese Furcht ausgelöst hat. Er erkennt, dass sie wohl auch einen Alarm ausgelöst hat. Geistesgegenwärtig schliesst er die Türe, legt ein Trugbild über das Loch in der Decke und kreiert ein weiteres Trugbild von ein paar Blinkerfischen, welche den Alarm ausgelöst hätten. Nicht mal übel, denn man muss den Leuten nur ansatzweise eine Erklärung liefern, und sie schustern sich nur zu gerne eine möglichst bequeme „Realität“ zusammen. Etwas unschöner ist, dass der Anführer der Wache doch zumindest etwas skeptisch bleibt - und dass offenbar hinter der Türe ein Undari ist, der mit den Anguilanern gemeinsame Sache macht. Obwohl ein riesiger Nagel mit einen Demogorgon-Doppelkopf darauf hindeutet, dass die Hilfe wohl nicht ganz freiwillig geschieht.

Ich kriege von all dem nichts mit - denn ich komme benommen und nur mit vagen Erinnerungen weit unterhalb der Stadt wieder zu mir. Aber das erfreuliche an der Geschichte: ich komme zu mir! Noch immer ich!
Etwas berauscht von dieser Tatsache, sowie der Angst, etwas zu verpassen und stattdessen meine Zeit so unnütz zu verlieren, schwimme ich so rasch es geht zurück. Doch ich sollte die anderen in der Zwischenzeit ja eigentlich langsam kennen. Wie Schlammale sitzen sie im Loch und warten...

Einen Delfin vorausschickend gehen wir durch die Türe hindurch in den dahinter liegenden Gang. Dieser windet sich in einer immer enger werdenden Spirale gegen innen, doch es hat offenbar keine weiteren Fallen. Im Zentrum befindet sich ein grosser Raum, in welchem sich neun grosse Kristalle befinden. Und über allem befindet sich ein ziemlich grosser Madamant, der als Kopfstein in die Deckenkuppel eingelassen ist. Wir können den Raum aber nicht gross in Augenschein nehmen, denn auch der komische, stumme Undari ist hier. Dieser macht mit dem Delfin kurzen Prozess, doch erweist er sich ansonsten als keine all zu grosse Gefahr, obwohl er ziemlich wild versucht Chin zu attackieren. Doch die anderen sind sehr geduldig mit ihm, während ich mich nur mit grosser Mühe zurückhalten kann, um dem Plagegeist nicht den Garaus zu machen. Chin nimmt ihn schlussendlich in den Schwitzkasten, aber auch daraus kann er sich befreien. Doch plötzlich wirkt der Undari wie benommen, wirft den Trident zu Boden und ist ganz friedlich - aber noch immer stumm. Und so versucht er wild gestikulierend uns etwas klar zu machen.
Nur mit grosser Mühe verstehen wir, dass sich offenbar in einigen der Kristalle verurteilte Verbrecher befinden. Aber nur fünf der sechs Wesen in den Kristallen seinen richtige Verbrecher der Undari. Also scheint einer kein richtiger Verbrecher zu sein. Aber wer würde sich schon freiwillig so bestrafen lassen? Und wieso? In Anbetracht der hiesigen Umstände und der Anguilaner-Wachen kommt man aber schnell zum Schluss, dass dies alles kein Zufall ist.

Also versuchen wir erst einmal raus zu finden, wer hier kein „normaler“ böser Junge ist. Von Aussen kann man die Gestalten in den Kristallen kaum erkennen. Aber wenn man die Kristalle berührt, dann erhascht man zumindest ein paar Bildfetzen von Landschaften oder Ortschaften. Aber auch das lässt keinen weiteren Schluss zu. Und so ist es Chin, der sich etwas weiter wagt. Nach einer halben Minute stiller Meditation am Kristall erzählt er uns von den Bildern und dem Täter. Ha, wer hätte das denn gedacht, er ist wirklich ein böser Junge. Es kommt also auch nicht besser, wenn man seine Natur so gänzlich unterdrückt.

Als nächstes konzentriere ich mich auf die Bilder eines Kristalls. Und der Täter hier wahrlich ein armseliger! Wegen eines Risses in einem bescheuertem Muschelhorn begeht der einen Mord! Oder hat er ihn nur schwer verletzt? Egal, wegen solchen Bagatellen wird nicht mal in der schlimmsten Gosse von Varna ein Mord begangen. Das hat man also davon, wenn alle einen auf Friede-Freude-Eierkuchen machen!
Als ich wieder zu mir komme, stelle ich fest, dass ALLE anderen in Trance einen der Kristalle umfassen - alle ausser der Undari, welcher mit einem Dolch versucht Rylan zu erstechen. Wie doof muss man sein, dass alle gleichzeitig versuchen, die Geschehnisse in einem Kristall zu sehen? Wie wäre es mit einer Wache? Einem Aufpasser? Der Undari geht ja noch, aber nicht all zu weit Weg ist eine Gruppe von Anguilaner! Muss man denn selbst das Offensichtliche klar machen? Ungläubig ab so viel Dummheit und Naivität kommt eine Wut in mir hoch. Und dann dieser verfluchte Undari, der doch tatsächlich die erstbeste Gelegenheit nutzen will, um unseren Heiler auszuschalten? Zuerst einen auf Hilfsbereit machen, um uns dann in den Rücken zu fallen?
Mit ein paar schnellen Schritten bin ich bei ihm. Aber noch bevor ich ihn erreiche, schleudere ich einen der wenigen guten Zauber der Elfin entgegen und verwandle ihn in eine Möwe. Während diese verzweifelt unter Wasser ein paar Zuckungen macht, hetze ich ihr Sassaia auf die Federn. Doch diese scheint plötzlich voller Panik selber zu ertrinken. Wütend auf die anderen und den Undari, und gleichzeitig besorgt um meine Tigerin, drehe ich der Möwe kurzerhand den Hals um und eile zu meiner Katze. Zum guten Glück kann ich noch einmal Wasser atmen wirken, und schnell ist die Lage wieder unter Kontrolle. Und jetzt kommen auch die anderen nach und nach zu sich. Ich habe keine gute Möglichkeit mehr um die Möwe los zu werden, und so wandle ich nochmals in die selbe Gestalt, die ich schon inne habe. Denn dabei habe ich die Chance, die Möwe mit zu verwandeln, ohne dass die anderen davon etwas mit bekommen.
Sie suchen zwar alle den Undari und löchern mich wegen dem Verbleib dessen. Aber ich weiss, dass ich sie nicht täuschen kann, also gehe ich gar nicht darauf ein. Der ist sowieso keinen weiteren Gedanken wert - ausser womöglich für Elavrin, falls sie denn einmal den Undari Red und Antwort stehen darf...



Ich kann mich nur verschwommen an die letzten Geschehnisse erinnern. Aber irgendwie gelingt es Rylan und „Strax“ die zu Unrecht gefangene Undari aus dem Kristall zu befreien. Als es ihnen schliesslich auch gelingt, diese aufzuwecken, komme auch ich wieder zu mir. Die Undari stellt sich als Oruma vor und fragt, was passiert ist. Noch bevor Rylan etwas erklären kann, beginnt sich das Wasser um Elavrin rot zu verfärben und sie kann sich nicht mehr bewegen. Gemäss Oruma sei dies das Zeichen dafür, in Kosunema ein anderes Wesen getötet zu haben. Durch die magische Stasis soll verhindert werden, dass Verbrecher ihrer Strafe entgehen können. Rylan erzählt nun, was passiert ist und wir versuchen Oruma vergeblich davon zu überzeugen, dass es sich bezüglich der Elfin um einen Irrtum handeln müsse, doch diese glaubt uns nicht. Elavrin erklärt glaubhaft, dass sie sich an fast nichts erinnern könne, was in den letzten Stunden passiert sei. Ich weiss nur zu gut, wie sich das anfühlt…
Eine halbe Stunde später erscheinen drei weitere Undari. Diese bringen Elavrin in eine der Zellen im angrenzenden Raum, wo sie sich wenigstens wieder frei bewegen kann. Als die Druidin sich von ihrer Elementargestalt in ihre Elfengestalt zurückwandelt, fällt eine Möwe zu Boden. Niemand, auch Elavrin, kann sich nicht erklären, wie die Möwe da hinkommt. Ich erkenne, dass auf der Möwe ein Gestaltwandlungszauber liegt. Als die Elfin diesen bannt, liegt plötzlich Ilumae, der Undari aus dem Gefängnisraum, vor uns. Was er aber in Gestalt eines Vogels in Elavrins Effekten zu suchen hatte, weiss niemand. Die Undari lassen die Druidin für die Nacht in der Zelle, erlauben uns aber, ebenfalls dort zu übernachten. Als wir alleine sind, spreche ich die alte Elavrin auf ihre Wissenslücken und ihre Persönlichkeitsstörungen an. Sie erzählt von ihrer Vergangenheit und zeigt uns ihre Tätowierungen. Doch auch wir können uns keinen Reim auf die Geschehnisse oder ihre Zeichnungen auf der Haut machen.

7. Yndra
Die Undari kommen und stellen verschiedene Untersuchungen an. Sie kommen zum Schluss, dass die aufgetretene Persönlichkeitsverschiebung bei Elavrin und mir eine Rückkopplung des Schlafeffekts sein muss. Um sicher zu gehen, bietet Jalanea an, die Druidin und mich zu untersuchen. Dazu nimmt sie erst meine Hände in die ihre und beginnt zu summen, worauf das Wasser um mich herum zu vibrieren beginnt. Nach etwa einer Minute meint sie, es habe sich effektiv um eine Rückkopplung gehandelt. Als sie die Prozedur bei Elavrin wiederholt, lässt sie schon nach 10 Sekunden die Hände wieder los. Sie schaut die Elfin zornerfüllt an und ruft aus: „Verflucht sei dein Name, ich wusste dass mit dir etwas nicht stimmt. Dass du dich überhaupt hierher getraust, Verräterin!“ Da keiner von uns versteht, was es mit dem plötzlichen Ausbruch auf sich hat, werden wir von Alanea aufgeklärt. Bei Elavrin soll es sich offenbar um eine Undari namens Elarae handeln. Diese habe damals den Elementarschlüssels des Wasser an Korgoth, den Diener des Demogorgon, übergeben. Sie sei der Grund, weshalb Demogorgon soviele Anhänger habe und die Undari beinahe ausgelöscht worden seien. Alanea erklärt weiter, dass die Kristalle, in welchen sie die fehlbaren Undari zur Bestrafung einschliessen, mit Hilfe des Madamanten dafür sorgen, dass die Seelen der zu Bestrafenden im Rahmen eines Läuterungsprozesses in die Körper anderer Wesen verfrachtet werden. Dort sollen sie sich am Leben des anderen Lebewesens ein Beispiel nehmen und wieder auf den rechten Weg zurückfinden. Dies sei auch bei Elarae geschehen und ihre Seele hause nun im Körper unserer Gefährtin. Wenn nun aber die Undari-Seele sich gegen den Läuterungsprozess wehrt, kann sie im Extremfall den Wirtskörper sogar übernehmen, was bei diesem dann zu Erinnerungslücken führt. Dies erklärt zumindest gewisse Dinge in Elavrins Vergangenheit. Da es sich bei Elarae jedoch um eine ihrer gefährlichsten Gefangenen handle, könnten sie sie, resp. Elavrin unmöglich gehen lassen und seien gezwungen, sie wegzusperre

Was als nächstes passiert, wage ich nicht niederzuschreiben... Ich kann nur so viel verraten, dass ich eine Vereinbarung getroffen habe, welche es Elavrin erlaubte, Kosunema zu verlassen. Dass weder Elavrin noch Rylan mit den Umständen einverstanden sind, kann ich nun auch nicht mehr ändern… es war der einzige Weg den ich hatte...



  • Logbucheintrag von Chin

7. Yindra Wir erreichen den grossen Markt am Abend und ich bin immer noch wie benommen von den letzten Ereignissen. Meine Gedanken sind bei Elavrin, die direkt nach unserer Rückkehr Richtung Wald aufgebrochen ist und deren Gemütszustand ich zumindest im Ansatz nachvollziehen kann wenn ich mich an meine frühe Kindheit erinnere. Ihr Schicksal ist jedoch um einiges härter. Niemand sollte gegen seinen Willen gezwungen werden können, so etwas durchmachen zu müssen. Meine Einstellung zu den Undari und deren Praxis ist zwiespältig im besten Fall. Ich verbringe den Abend damit, meine Gedanken beim Meditieren zu ordnen und etwas Ruhe zu finden.

8. Yndra
Ella ist inzwischen in unser Lager zurückgekehrt, gibt sich aber verschlossen, was ich gut nachvollziehen kann. Ich mach mich trotz meiner Bedenken auf, um noch einmal Sunae aufzusuchen, um ihn noch einmal bezüglich des Madamanten zu befragen. Viel Neues erfahre ich allerdings nicht, er verweist mich an die Arachnai. Ich beschliesse, Lithira dazu noch einmal zu befragen, auch wenn es mir in ihrer Gegenwart immer etwas unheimlich ist. Während ich über den Markt schlendere fällt mir auf, dass das Konstrukt sich mit nahezu Vertretern der unterschiedlichen Völker intensiv zu unterhalten scheint. Das gibt mir noch mehr Rätsel auf da mir dieses Wesen grundsätzlich suspekt ist. Als ich schliesslich Lithira antreffe scheint sie doch etwas überrascht zu sein von den Vorfällen, die ich ihr kurz schildere. Ihrer Vorliebe nach spannenden Geschichten kann ich damit aber natürlich nicht gerecht werden. Sie scheint sich wenig mit Madamanten zu befassen da deren Verwendung wohl Spuren in den Schwingungen des Madamanten zurücklässt, die unter Umständen Rückschlüsse auf den Vorbesitzer erlauben. Auch wenn ich damit nicht viel anfangen kann so scheint es eine Möglichkeit zu geben, herauszufinden, wer genau hinter den Vorfällen bei den Undari steckt. Auf meine Frage, wer so etwas wohl untersuchen könnte erwähnte Lithira, dass sie jemanden kenne, der sich vor längerer Zeit intensiver mit Madamenten beschäftigt hat. Dabei handelt es sich wohl um Vindrakash, der mir bei meiner letzten Begegnung bereits zu Nahe getreten ist wobei ich mich nur mit äusserster Disziplin beherrschen konnte. Ich habe sie noch auf das Konstrukt angesprochen, dessen Namen wohl Baku’mio ist. Lithira schien ausserordentlich von ihm fasziniert zu sein...

24. Yndra
Nachdem während der letzten Tage des Markts sich generelle Aufbruchstimmung breit machte, machten die Händler am Abend zuvor noch schnell die letzten Geschäfte bevor die Abschlusszeremonie stattfand. Diese war praktisch eine Spiegelung der Eröffnungsfeier und ging nach dem formellen Teil in ein ausgelassenes Fest über mit Gesang und Tanz. Die Pyramide glühte, die Kraftlinien wurden wieder sichtbar und die Teilnehmer schienen wie in eine Art Trance zu verfallen.

25. Yndra
Am nächsten Tag machten wir uns für die Abreise bereit. Lithira teilte uns mit, dass sie bereits eine Mitfahrgelegenheit habe, worüber alle nicht sonderlich traurig zu sein schienen. Kurz darauf versammelte sich die Gruppe aus dem Kaiserreich in unserer Nähe und Baku’mio sprach mich unvermittelt an. Er wünschte sich, dass ich etwas neugieriger würde und habe vor, meinem Tempel zu berichten, dass ich mich hier unten ganz gut schlage. Bevor ich überhaupt realisiert hatte, was gerade passiert war, war die Gruppe bereits verschwunden. Suspekt. Vielleicht sollte ich wirklich weniger spektisch und etwas aufgeschlossener werden…

Wir machten uns in jedem Fall auf den Weg zurück nach Fernküste. Dort angekommen versuchten wir uns generell nützlich zu machen. Elavrin verbesserte die Verteidugungsanlagen, Talandrion kümmerte sich um die Rekrutierung von Seefahrern und ich tat mein Bestes, um die Miliz in einen akzeptablen Zustand zu bekommen. Rylan arbeitete fleissig an unseren magischen Gegenständen und schien gute Fortschritte zu machen, nur bei Talandrions Auftrag schien es Verzögerungen zu geben...

28. Makwen
Eines Abends beim Essen schien Lavinias Stimmung sehr bedrückt zu sein. Offensichtlich war Fernküste auch nicht der einzige Ort, der von der Scharlachroten Flotte heimgesucht worden war. Einige Kolonisten schienen zu behaupten, Lavinia sei verflucht oder stecke selbst hinter dem Angriff. Lavinia sagte uns sie wolle diese Bedenken zerstreuen. In den Logbüchern der erbeuteten Schiffe hatte sie ausserdem Hinweise darauf gefunden, dass im Norden der Insel eine Drachenschildkröte von gigantischen Ausmassen lebe, die sich Emrak nannte, aber auch als Der Vielfrass bekannt war. Es schien als hätten wir Glück gehabt, überhaupt unbeschadet in Fernküste angekommen zu sein. Emrak schien eine Vorliebe für Schiffe und Seefahrer zu haben und die Scharlachrote Flotte hat wohl eine Art von Handel mit ihm abgeschlossen. Lavinia war offensichtlich bereit, einen beträchtlichen Teil ihres Vermögens einzusetzen, um Emrak ein besseres Angebot zu machen. Was ebenfalls aus den Logbüchern hervorging war, dass die Piraten die Gebieter des Schreckens in der Gallivant-Bucht besucht und grössere Mengen Schattenperlen gekauft hatten. Obwohl ich damit nichts anfangen konnte verhiessen die Gesichtsausdrücke von Elavrin und Talandrion nichts Gutes.

Diese Informationen nahmen wir zum Anlass, den Einheimischen in Tanaroa einen weiteren Besuch abzustatten, in der Hoffnung, detailliertere Auskünfte zum Vielfrass zu erhalten. Wir sprachen zunächst mit M’wembi, die uns mitteilte, dass es sich bei Emrak um eine sehr alte Kreatur handelt, die bereits die Schätze der Altvorderen geplündert hatte. Man könne ihn mit einer Meeresflöte rufen, solle aber besser einen sehr guten Grund dafür haben und sich an sein Wort halten. Emrak sei leicht zu reizen und sehr ungeduldig. Über die Schattenperlen wusste M’wembi allerdings nichts. Von J’kal erfuhren wir am Abend noch, dass Emrak praktisch sämtliche Gewässer um die Schreckcnsinsel als sein Territorium beanspruche und über einen Odemangriff verfüge, es allerdings bevorzuge, Schiffe zunächst zum Kentern zu bringen.

Mit diesen Auskünften liessen wir den Abend ausklingen und diskutierten intensiv über mögliche Vorgehensweisen. Das sollten wir uns diesmal besser gut überlegen bevor wir uns mal wieder Hals über Kopf mitten ins Geschehen stürzen...